Wissenschaft:Max-Planck-Institut nicht an Dondorf-Druckerei interessiert

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Dondorf-Druckerei. (Foto: Andreas Arnold/dpa)

Ein Umzug in das historische Gebäude ist „kein realisierbares Szenario“ mehr. Das hat auch mit den „äußerst aggressiven“ Protesten auf dem Gelände zu tun.

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Das Max-Planck-Institut (MPI) für empirische Ästhetik will nicht mehr in die historische Dondorf-Druckerei ziehen. Das leerstehende Gebäude in der Nähe der Bockenheimer Warte war Ende vergangenen Jahres von Aktivisten besetzt und später von der Polizei geräumt worden. Am Mittwoch teilte die Stadt Frankfurt mit, dass das MPI die bisherigen Planungen nicht mehr weiterverfolgen wolle.

Nach Angaben des Planungsdezernenten Marcus Gwechenberger (SPD) soll stattdessen ein neuer Standort für das Institut in Frankfurt am Main gefunden werden. Die Entscheidung der Max-Planck-Gesellschaft, den Standort nicht weiter zu verfolgen, bedauerte der Dezernent. Die Arbeit des Instituts sei ein wichtiger Beitrag für die Spitzenforschung in Frankfurt. Derzeit ist das Institut am Grüneburgweg im Westend untergebracht.

Die Gespräche hätten „kein realisierbares Szenario“ ergeben, teilte die in München ansässige Max-Planck-Gesellschaft (MPG) mit. Es hätten nicht alle planerischen Probleme gelöst werden können. Die Übernahme der „immensen Mehrkosten“ durch die MPG wäre nicht zulässig gewesen.

Wie bereits die internen Vorprüfungen ergeben hätten, sei weiterhin nur der Abriss und Neubau mit Rekonstruktion der Fassade möglich gewesen. „Dies halten wir jedoch aufgrund der von verschiedenen Interessensgruppen daran, teils auch äußerst aggressiv geäußerten Kritik für nicht mehr sinnvoll“, erklärte die Direktorin des Frankfurter Instituts, Melanie Wald-Fuhrmann.

Offen ist damit nun die Frage, wie das historische Druckerei-Gebäude in Zukunft genutzt werden kann. Die Stadt will nach eigenen Worten auf das Land Hessen und die Goethe-Universität zugehen, um Optionen zur künftigen Nutzung zu erörtern. Dabei soll auch eine Zwischennutzung besprochen werden, die dazu dienen soll, das Gebäude zu erhalten.

© dpa-infocom, dpa:240110-99-558351/3

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