Auszeichnung:Deutscher Umweltpreis für Klima-Engagement

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Die Blechwarenfabrik Limburg wird für ihren besonders schonenden Umgang mit Ressourcen mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet. (Foto: dpa)

Der Wissenschaftler Ottmar Edenhofer und zwei junge Unternehmer aus Limburg werden geehrt.

Für seinen besonders sparsamen Einsatz von Energie und Ressourcen bekommt ein Unternehmerpaar aus Limburg in diesem Jahr den Deutschen Umweltpreis. Die Geschwister Annika und Hugo Sebastian Trappmann teilen sich die mit 500 000 Euro dotierte Auszeichnung mit dem Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Ottmar Edenhofer, wie die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) bekannt gab.

Der Ökonom Edenhofer erhalte den Preis unter anderem, weil er mit seinem Vorschlag einer CO2-Bepreisung erheblich zur Einigung der Bundesregierung beim Klimapaket beigetragen habe, hieß es von der Bundesstiftung. Der 59-Jährige, der auch Direktor des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change ist, habe es geschafft, über den wirtschaftlichen Denkansatz Lösungen gegen den Klimawandel anzubieten, sagte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Dabei habe er auch Fragen der sozialen Gerechtigkeit behandelt.

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Annika, 28, und Hugo Sebastian Trappmann, 37, hätten die Blechwarenfabrik Limburg als Geschäftsführer neu konzipiert, würdigte die Jury. Bereits seit zehn Jahren gehöre das Familienunternehmen mit seinen 320 Beschäftigten zu den führenden Firmen in Deutschland, was Nachhaltigkeit angehe, sagte Bonde. Die Energie- und Ressourceneffizienz lohne sich auch wirtschaftlich. Maschinen und Werkzeuge seien selbst entwickelt; in einem Neubau seien intelligente Wärme- und Beleuchtungssysteme verbaut worden. Für viele Prozesse werde Solarstrom vom eigenen Dach genutzt. "Das Unternehmen zeigt, dass ein mittelständischer Betrieb nicht zwingend auf wenig flexible, oft kaum passende Standardlösungen angewiesen ist, sondern mit eigenen Ideen und Engagement viel erreichen kann", hieß es.

Einen Ehrenpreis von 10 000 Euro bekommt der Insektenforscher Martin Sorg aus Krefeld. "In Deutschland haben sein Engagement und seine Beharrlichkeit dazu beigetragen, das Insektensterben zu einem gesellschaftlichen Debattenthema zu machen", so Bonde.

Sorg, 65, ist Vorstandsmitglied des Entomologischen Vereins Krefeld. Dort war eine Studie entstanden, die 2017 weltweit viel Aufsehen erregte. Die Kernaussage: Die Zahl der Fluginsekten ist in Teilen Deutschlands erheblich zurückgegangen. In den vergangenen 27 Jahren nahm die Gesamtmasse um mehr als 75 Prozent ab. Das belegen Daten, die der Verein seit 1989 gesammelt hat. Die Forschungen hätten einen Wendepunkt für die öffentliche Wahrnehmung von Insekten und deren Bedeutung für Ökosysteme markiert.

Der Umweltpreis ist der DBU zufolge in Europa die höchstdotierte Auszeichnung für Wissenschaftler und Unternehmer, die sich langjährig im Umwelt- und Naturschutz engagieren.

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