Ludwigshafen:Eder: Pakt „kraftvolles Bekenntnis“ für Klimaschutz

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Katrin Eder (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität von Rheinland-Pfalz, spricht. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild)

Passgenaue Beratung ist Aufgabe des Kommunalen Klimapakts im Land. 50 Verwaltungen sind der Initiative beigetreten. Die erste Stadt war Ludwigshafen - sie will als Mitglied einiges erreichen.

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Ludwigshafen (dpa/lrs) - Von Heizung bis Verkehr: Im Ringen um umweltgerechte Lösungen setzt Ludwigshafen auf engmaschige Beratungen im Kommunalen Klimapakt. Die zweitgrößte Stadt in Rheinland-Pfalz war am 1. März als erste Kommune im Bundesland dem Pakt beigetreten. Mittlerweile zählt die Initiative 50 Kommunen - sie sollen im laufenden Jahr von der Zusammenarbeit profitieren. Mit dem Beitritt bekennen sich Städte und Gemeinden zu den Klimaschutzzielen des Bundeslandes und verpflichten sich, ihre Maßnahmen zu verstärken. Im Gegenzug berät die Landesregierung sie bei Klimaschutzprojekten.

Als Beispiel nannte Ludwigshafens Bau- und Umweltdezernent Alexander Thewalt am Freitag bei einem Treffen mit Klimaschutzministerin Katrin Eder (Grüne) die Diskussion über das Heizen von Häusern. „Wir haben das doch diese Woche erlebt: Viele fragen sich, was wollen zum Beispiel Wirtschaftsminister Robert Habeck und Bauministerin Klara Geywitz mit ihren Heizungsplänen erreichen? Da fehlt Information - die können wir dank des Klimapakts an die Hausbesitzer weitergeben.“

Eder sagte, um die Klimaschutzziele zu erreichen, komme engagierten Kommunen wie Ludwigshafen eine Schlüsselrolle zu. Bereits kurz nach Beginn der Beitrittsmöglichkeit, um 00.01 Uhr am 1. März, sei die Beitrittserklärung der pfälzischen Stadt im Ministerium eingetroffen. „Wir wollten nicht unbedingt die ersten sein“, sagte Thewalt. „Wir wollten bloß sicher gehen, dass wir dabei sind.“

Eder bezeichnete den Pakt als „kraftvolles Bekenntnis“ dafür, dass sich Kommunen, ihre Spitzenverbände und die Landesregierung gemeinsam für Klimaschutz und die Bewältigung der Klimawandelfolgen einsetzen. „Wie entscheidend das ist, erleben die Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer immer eindringlicher.“ Eder nannte etwa die Flutkatastrophe im Ahrtal und die viel zu trockenen Sommer. „Die Klimaerwärmung in Rheinland-Pfalz hat seit Beginn der systematischen Aufzeichnungen bereits um 1,6 Grad Celsius zugenommen.“

Ludwigshafen wolle „schneller und besser“ werden, betonte Bau- und Umweltdezernent Thewalt. „Wir erwarten Vernetzung, Beratung und Unterstützung – von der Landesebene herunter zu uns Kommunen. Das war bisher nicht institutionalisiert, das brauchen wir aber.“ Durch den Klimapakt könne letztlich auch Geld fließen. „Wir brauchen zum Beispiel einen Ausbau des ÖPNV. Da unterstützt uns der Klimapakt, wie wir beim Fördermittelgeber auftreten“, sagte Thewalt.

Er nannte als weiteres Beispiel die Sanierung von Wohnungen und Gebäuden - unabhängig von den Besitzverhältnissen. Seit dem Beitritt habe es bereits ein Treffen mit der Energieagentur gegeben, sagte der Dezernent. Für Ludwigshafen, oft als Industriestadt bezeichnet, sei die Mitarbeit im Pakt „absolut aufwertend“. „Klimaschutz bedeutet auch einen weiteren Schritt in Richtung lebenswerte Stadt.“

© dpa-infocom, dpa:230331-99-162767/3

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