Hamburg:Umweltschützer wollen Elbvertiefung stoppen

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Hamburg (dpa/lno) - Wegen kritischer Sauerstoffwerte in der Elbe fordern Hamburger Umweltschützer, die Elbvertiefung auszusetzen. In der vergangenen Woche habe sich der Wert der Sauerstoffsättigung in der Elbe bei 2,3 Mikrogramm pro Liter eingependelt, sagte der Geschäftsführer des BUND Hamburg, Manfred Braasch, am Freitag. Nach Angaben des Pressesprechers der Umweltbehörde, Jan Dube, lag der Wert am Freitag bei 2,2.

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Hamburg (dpa/lno) - Wegen kritischer Sauerstoffwerte in der Elbe fordern Hamburger Umweltschützer, die Elbvertiefung auszusetzen. In der vergangenen Woche habe sich der Wert der Sauerstoffsättigung in der Elbe bei 2,3 Mikrogramm pro Liter eingependelt, sagte der Geschäftsführer des BUND Hamburg, Manfred Braasch, am Freitag. Nach Angaben des Pressesprechers der Umweltbehörde, Jan Dube, lag der Wert am Freitag bei 2,2.

Braasch sagte, bei einem Wert unter vier Mikrogramm bekämen empfindliche Fischarten und besonders Jungfische zunehmend Probleme. In den vergangenen Tagen seien einige tote Aale und Meerforellen gesichtet worden. Gerade tote Aale seien ein alarmierendes Signal, da diese Tiere auch noch niedrige Sauerstoffwerte vertragen.

Daher fordern die Umweltschützer, die Baggerarbeiten nur bei einem Sauerstoffgehalt von mindestens vier Mikrogramm pro Liter durchzuführen. Eine Klage sei jedoch nicht geplant.

Der Sauerstoffgehalt sei schon ausreichend im Planfeststellungsbeschluss berücksichtigt worden, widersprach die Wirtschaftsbehörde. Die Forderung des BUND sei daher obsolet, sagte eine Sprecherin. Kritik kam auch von der CDU: „Es kann nicht sein, dass bestimmte Umweltverbände keine Gelegenheit auslassen, um mit ihren überzogenen Darstellungen und Forderungen das Projekt Elbvertiefung zu sabotieren“, sagte der hafenpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Ralf Niedmers.

Die Sauerstoffsättigung ist vor allem deshalb so niedrig, weil durch Starkregen in den vergangenen Tagen viele Nährstoffe aus der Landwirtschaft in den Fluss gelangten, wie die Umweltbehörde mitteilte. Das habe das Algenwachstum begünstigt und die Sauerstoffsituation weiter verschärft. Eine Entwarnung gebe es vorerst nicht: Durch die steigende Wassertemperatur - aktuell hat die Elbe 23 Grad Celsius - und den geringen Zufluss von Wasser aus der Oberelbe müsse man damit rechnen, dass der Sauerstoffgehalt für die Fische weiter kritisch bleibe, sagte Dube.

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