Umwelt:Greenpeace verliert bei Währungsgeschäften 3,8 Millionen

Berlin (dpa) - Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat durch eine Fehleinschätzung bei Währungsgeschäften 3,8 Millionen Euro verloren.

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Berlin (dpa) - Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat durch eine Fehleinschätzung bei Währungsgeschäften 3,8 Millionen Euro verloren.

Greenpeace Deutschland bestätigte am Sonntag einen „Spiegel“-Bericht und erklärte dazu: „Wir bedauern den Verlust außerordentlich und möchten uns bei unseren Fördermitgliedern ausdrücklich entschuldigen.“ Ein Mitarbeiter der Finanzabteilung von Greenpeace International hatte am Sitz in Amsterdam bei Termingeschäften auf sinkende Eurokurse gesetzt - ein großer Irrtum, begünstigt durch das Versagen interner Kontrollen.

Der Mitarbeiter habe den Kauf ausländischer Währungen für andere Greenpeace-Büros abgeschlossen, bevor der Kurs des Euro gegenüber den meisten Währungen zu steigen begann, hieß es zur Erklärung. Der Mitarbeiter wurde entlassen. Greenpeace International regelt den Zahlungsverkehr zwischen den 40 nationalen und regionalen Büros der 1971 gegründeten Umweltschutzorganisation.

„Die Besonderheit des aktuellen Falls ist, dass ein Mitarbeiter der Finanzabteilung eigenmächtig und unautorisiert Devisenabsicherungen abschließen konnte“, sagte Brigitte Behrens, Geschäftsführerin von Greenpeace Deutschland. Gewöhnlich müssten solche Transaktionen bei Greenpeace International von der Geschäftsführung genehmigt werden. „Es darf nicht sein, dass ein einzelner Mitarbeiter ein derart großes und riskantes Geschäft eigenmächtig abschließen konnte“, sagte sie.

Persönliche Bereicherungsmotive schließt Greenpeace bisher aus. Es sei aber „ein gravierender Fehler gemacht worden“, hieß es. „Dabei versagten - soweit das bis jetzt bekannt ist - allerdings auch interne Kontrollen.“ Das Budget von Greenpeace International betrug 2013 rund 79 Millionen Euro, 2014 sind es 82 Millionen. Das Defizit habe keine unmittelbaren Auswirkungen auf Handlungsfähigkeit, Kampagnen und Strategien, wurde betont. Greenpeace Deutschland werde aber den von der Prüfungsgesellschaft KPMG durchgesehenen Jahresabschluss 2013 der Mutterorganisation nach Erscheinen nochmals kontrollieren.

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