Schafzucht:Hochsaison bei den Lämmern: Wölfe bleiben ein Problem

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Im Milchschafhof von Schäfer Wolfgang Görne in Bennewitz-Pausitz liegt beim Wiegen ein wenige Stunden altes Lamm im Eimer. (Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa)

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Bennewitz-Pausitz (dpa/sn) - Sachsens Schäfer haben auf dem Höhepunkt der Lämmer-Saison derzeit alle Hände voll zu tun. Im Schnitt bekommt jedes Schaf ein bis zwei Junge. Nach Angaben des Sächsischer Schaf- und Ziegenzuchtverbandes liegt der aktuelle Preis für Lammfleisch (lebend) bei 3,55 bis 3,60 Euro. Er könne sich bei steigender Nachfrage aber noch erhöhen. „Der Preis ist gut, aber die Futterkosten sind im letzten Jahr auch drastisch angestiegen“, sagte Verbandschefin Regina Walther der Deutschen Presse-Agentur. Ostern liege in diesem Jahr sehr früh, nicht alle Betriebe schafften es bis zu diesem Zeitraum, ihre Lämmer in die Schlachtreife - etwa 45 Kilogramm Lebendgewicht - zu bekommen

Land Verband beträgt die Zahl der Schafe im Freistaat derzeit etwa 62.400. In den vergangenen 20 Jahren sei der Bestand um etwa 30.000 zurückgegangen. In diese Statistik gehen allerdings nur Schafe ab einem Bestand von 20 Tieren ein. Neben der Herdenschäferei gebe es in Sachsen traditionell einen hohen Anteil an sogenannten Kleinschafhaltungen.

Regina Walther macht geltend, dass durch die Beweidung mit Schafen wertvolle Naturschutzflächen und Biotope mit seltenen Tier- und Pflanzenarten gepflegt und erhalten werden. „Schafe leisten zudem einen weiteren Beitrag für die Biodiversität, indem sie im Vlies und Kot Samen und Insekten von einem Ort zum anderen transportieren.“ Schafe seien als Landschaftspfleger und im Naturschutz unverzichtbar. Deshalb müssten die Leistungen der Schäfer auch entsprechend anerkannt werden. Seit 2023 erhielten Schaf- und Ziegenhalter wieder eine Weidetierprämie, das habe der Berufsstand hart erkämpft. 

Ein Problem für die Branche sind nach wie vor Wölfe. Nach Angaben des Sächsischer Schaf- und Ziegenzuchtverbandes wurden im vergangenen Jahr 261 Schadensfälle mit 948 betroffenen Tieren gemeldet. Allein im Oktober seien knapp 200 Schafe getötet worden. „Die Entnahme übergriffiger Wölfe steht nach wie vor im Fokus der Diskussionen“, sagte Walther. Außerdem drehe sich die Debatte um erhöhte Herdenschutzmaßnahmen. Vor allem Kleinhaltungen würden nach Wolfsangriffen aufgegeben.

© dpa-infocom, dpa:240228-99-157904/2

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