Duisburg (dpa/lnw) - Der Duisburger Zoo hat am Freitag ein neues digitales Röntgengerät präsentiert, mit dem Tiere mobil in den Ställen untersucht und die Bilder direkt am Laptop ausgewertet werden können. „Von der Zwergmaus bis zum Tiger ist das für uns eine tolle Sache“, sagte Zoodirektorin Astrid Stewin. Durch die schnelle Verfügbarkeit der Bilder sehen die Behandler demnach sofort, ob sie die nötigen Aufnahmen „im Kasten“ haben, wie die Zoo-Tierärztinnen Carolin Bunert und Kerstin Ternes sagten. Das helfe, Untersuchungen zu verkürzen.
Bei der Präsentation nutzten die Tierärztinnen die neue Anlage für eine anstehende Kontrolluntersuchung der Bartagame „Bert“. Die Echse war vor Jahren nach einer Beschlagnahmung in sehr schlechtem Zustand und mit einem gebrochenen rechten Vorderarm in den Zoo gekommen, wie Bunert berichtete. Der Bruch wurde im Zoo geschient. Inzwischen sei alles wieder gut zusammengewachsen, sagte Bunert nach der Röntgenuntersuchung.
Das rund 22.000 Euro teure Gerät wurde komplett vom Verein der Freunde des Duisburger Tierparks finanziert. Seit Jahresbeginn sei es im Einsatz und habe schon mehrfach wesentlich zur Diagnose erkrankter Tiere beigetragen, berichteten die Tierärztinnen.
So konnte etwa dem weiblichen Hornraben „Margot“ geholfen werde. Das Tier hatte sich ungewohnt zurückhaltend verhalten. Die Röntgendiagnose ergab: Ein Ei hatte sich im Körper des Vogels festgesetzt und drückte auf innere Organe wie die Lunge. „Durch die Eingabe von Calcium haben wir die Muskelaktivität angeregt, so dass Margot das Ei zwei Tage später legte“, sagte Bunert.
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