Kleve:Stadt Emmerich berichtet von Krähen-Attacken auf Bürger

Zwei Krähen zanken sich um ein Stück Futter, das eine Krähe fest im Schnabel hält. (Foto: Felix Kästle/dpa/Symbolbild)

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Emmerich (dpa/lnw) - In Emmerich sind nach eigenen Schilderungen mehrere Bürger von Krähen angegriffen worden. „Wir haben mehrere Meldungen auf unserem Online-Bürgerportal - allerdings mit wenigen Details“, sagte ein Stadtsprecher am Montag. Dennoch halte die Stadt die Berichte für glaubwürdig und nehme sie ernst.

Nach einem Bericht der „Rheinischen Post“ (Sonntag/Online) wurde in einem Fall ein Jogger von Krähen am Kopf attackiert. Die Zeitung zitiert außerdem eine Leserinnenzuschrift, nach der eine Krähe ihrem fünfjährigen Sohn auf einem Parkplatz auf den Kopf gepickt haben soll. Eine Emmericherin schrieb in dem Stadtportal, „sehr aggressive“ Krähen hätten sie an drei verschiedenen Tagen angegriffen. Angaben über die Art der Attacke machte sie nicht. Die Betroffenen waren nicht persönlich erreichbar.

Die Vogelexpertin Uta Maria Jürgens, Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft Rabenvogelschutz beim Nabu, sagte, solche Attacken seien in sehr seltenen Fällen dokumentiert. In der Regel gehe es dabei aber nur um Drohangriffe, ein bloßes Anfliegen ohne Körperkontakt. Die Krähen verteidigten ihre Jungtiere, die im Mai vielfach geschlüpft seien und angreifbar am Boden säßen.

Es sei verständlich, dass ein anfliegender großer schwarzer Vogel bei Menschen Ängste erzeuge. „Man muss aber nicht von Hitchcocks Horrorvögeln ausgehen.“ Wenn eine Krähe tatsächlich in seltenen Einzelfällen bei so einem Anflug einen Menschen picke, sei ein Kratzer das Äußerste, was passieren könne. Bekannte Brutgebiete von Krähen solle man möglichst meiden. Nähere sich ein Vogel, helfe eine ruhige Abwehrbewegung - etwa das Heben eines Armes.

© dpa-infocom, dpa:230508-99-607761/2

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