Ilm-Kreis:Ministerium: Ohrdrufer Wölfe auch in Wipfratal unterwegs

Ein Wolf spaziert in einem Tierpark durch das Gehege. (Foto: Armin Weigel/dpa/Symbolbild)

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Erfurt/Arnstadt (dpa/th) - Bei den zuletzt in der Region Wipfratal im Ilm-Kreis gemeldeten Wölfen handelt es sich wohl um bereits bekannte Tiere. Genetischen Untersuchungen zufolge sind in dem Bereich nahe Arnstadt Tiere aus dem Ohrdrufer-Gebiet unterwegs, wie aus einer Mitteilung des Umweltministeriums von Donnerstag hervorgeht.

Zuvor sei vor Ort die Frage aufgekommen, ob sich in der Region ein neues Rudel angesiedelt haben könnte, hieß es. Bei einem gerissenen Reh und einem gerissenem Muffelschaf entnommenen Proben ließen sich aber dem Wolfsrüden vom Bundeswehr-Standortübungsplatz Ohrdruf zuordnen und einem Nachkommen der Tiere dort. Das Territorium von Wölfen umfasst laut Ministerium im Durchschnitt 150 Quadratkilometer - das umfasse von Ohrdruf aus auch die Region Wipfratal.

Derzeit zählt Thüringen den Angaben des Kompetenzzentrum Wolf nach vier Wolfsterritorien. Zwei Rudel leben im Gebiet Ohrdruf mit sieben bis acht Tieren und im Bereich Ilfeld (Landkreis Nordhausen) mit sechs Tieren. Daneben hat eine Wölfin in der Gegend Zella/Rhön ihr Territorium, sowie ein Wolfspaar in Braunlage. Zum Wolfspaar liegen demnach jedoch schon länger keine Nachweise vor.

Der Naturschutzbund (Nabu) Thüringen betont, dass Wölfe im Freistaat immer noch eine Seltenheit seien. Es sei aber nötig alle Beteiligten im Umgang mit den streng geschützten Tieren einzubeziehen.

Die Rückkehr des Wolfs in Deutschland ist umstritten, unter anderem da die Beutegreifer nicht nur Wildtiere sondern etwa auch Schafe reißen. Allerdings erhalten Tierhalter in solchen Fällen in der Regel Unterstützung, auch um Wolfsangriffe zu vermeiden.

© dpa-infocom, dpa:230316-99-978091/2

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