Der Wasserstrahl, mit dem Schützenfische auf Pflanzen sitzende Insekten abschießen, ist etwa sechsmal so stark, wie es die Muskelkraft der Tiere eigentlich zuließe. Um ihre Beute dennoch mit einem kraftvollen Schuss ins Wasser zu befördern, nutzen sie die Dynamik des Wassers, wie Forscher um Alberto Vailati von der Universität Mailand berichten ( Plos One, Online).
Mithilfe von Hochgeschwindigkeitsaufnahmen untersuchten die Wissenschaftler die Mechanik des Wasserstrahls, den die Fische bei der Jagd ausstoßen. Dabei zeigte sich, dass die Tiere die Geschwindigkeit des ausgestoßenen Wassers so kontrollieren, dass die Beute von einem einzigen großen Tropfen mit geballter Kraft erfasst wird.
"Das Wasser wird zunächst langsam und dann immer schneller ausgestoßen", erklärt Vailati. "Durch die Beschleunigung des hinteren Teils des Strahls holt das dortige Wasser das obere Ende ein und sammelt sich an der Spitze zu einem Tropfen." Der gesamte Vorgang vollzieht sich in nur etwa 45 Millisekunden.
Frühere Studien konnten zwar ausschließen, dass Schützenfische spezielle Organe für solche Energieschübe haben, ließen den Mechanismus aber ungeklärt.
Besonders beeindruckend ist die Leistung der Schützenfische, wenn man bedenkt, dass sie zusätzlich noch die Brechung des Lichts an der Wasseroberfläche einberechnen müssen.