Schifffahrt:Als die Piraten rechnen lernten

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Die Fahrt über den Ozean war für Segler stets lebensgefährlich. (Foto: Classicpainti/Mauritius Images)

Mit der Entdeckung Amerikas begann für die Europäer das Zeitalter der Ozeanüberquerungen. Fortan mussten alle Seeleute Mathe büffeln - auch die Freibeuter.

Von Marlene Weiß

Am Heiligabend des Jahres 1789 segelte der britische Lieutenant Edward Riou mit seiner Crew auf der HMS Guardian durch eisiges Wasser südlich des Kaps der Guten Hoffnung, auf dem Weg nach Australien unterwegs. Das Wasser voller Eisbrocken machte den erst 26 Jahre alten Kapitän Riou nervös, er verdoppelte die Wache. Aber am frühen Abend kam dicker Nebel auf, und die Guardian rammte einen Eisberg. "Wir dachten, das Schiff würde auseinanderbrechen", berichtete später Thomas Clements, Rious Navigationsoffizier. Die Guardian hielt, aber trotz ständiger Arbeit an den Pumpen stand das Wasser bald meterhoch im Laderaum. Am Abend des 26. Dezembers war die Lage so verzweifelt, dass die vier Beiboote zu Wasser gelassen wurden, drei Dutzend Männer paddelten los. Die leckgeschlagene, schwer beschädigte Guardian mit der restlichen Besatzung und Kapitän Riou mussten sie ihrem Schicksal überlassen.

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