Riesenpinguin der Urzeit:Rot statt Frack

Die versteinerten Federn eines urzeitlichen Riesenpinguins geben möglicherweise Aufschluss darüber, wie sich das Gefieder der heutigen Schwimmvögel entwickelt hat.

Britta Verlinden

Versteinerte Federn eines urzeitlichen Riesenpinguins könnten möglicherweise Aufschluss darüber geben, wie sich das Gefieder der heutigen Schwimmvögel entwickelt hat.

An den für die Färbung zuständigen Zellstrukturen dieser fossilen Federn konnten die Wissenschaftler ablesen, dass der Ur-Pinguin grau bis rotbraun gewesen sein muss. (Foto: Katie Browne, U.T. Austin / Science/AAAS)

Forscher um die Geologin Julia Clarke von der University of Texas haben die Federn bei der Präparation eines Pinguin-Fossils entdeckt ( Science, online).

Das Tier namens Incayacu paracasensis lebte vor 36 Millionen Jahren im heutigen Peru, kam vermutlich auf eine Körpergröße von etwa 1,50 Metern und wog mit knapp 60 Kilogramm fast doppelt so viel wie ein heute lebender Kaiserpinguin.

An den für die Färbung zuständigen Zellstrukturen der fossilen Federn, den Melanosomen, konnten die Wissenschaftler ablesen, dass der Ur-Pinguin grau bis rotbraun gewesen sein muss, wie heute eigentlich nur Jungtiere - erwachsene Pinguine tragen bekanntlich ein schwarz-weißes Gefieder.

Für den Wechsel der Federfarben im Laufe der Evolution könnten den Studienautoren zufolge verschiedene Faktoren eine Rolle gespielt haben: So hätten sich einerseits die Anforderungen an die Temperaturregulation der Tiere verändert, andererseits seien ihre Fressfeinde zahlreicher geworden.

© SZ vom 01.10.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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