Raumfahrt:Erstmals nach Unfall wieder russische Proton-M-Rakete gestartet

Moskau (dpa) - Erstmals seit einer schweren Panne vor knapp drei Monaten hat Russland wieder eine Proton-M-Trägerrakete ins All geschossen.

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Moskau (dpa) - Erstmals seit einer schweren Panne vor knapp drei Monaten hat Russland wieder eine Proton-M-Trägerrakete ins All geschossen.

Vom Weltraumbahnhof Baikonur startete eine Rakete mit einem sechs Tonnen schweren Kommunikationssatelliten, wie die Raumfahrtbehörde Roskosmos am Montag mitteilte. Astra 2E soll im Orbit 15 Jahre lang helfen, die Fernseh- und Internetverbindungen in Europa und Afrika zu verbessern.

Anfang Juli war nach dem Abheben vom Weltraumbahnhof in Kasachstan die Rakete samt drei Satelliten für das Navigationssystem Glonass explodiert. Roskosmos hatte daraufhin Starts dieses Typs ausgesetzt.

Eine Kommission kam zu dem Schluss, dass ein falsch installierter Sensorblock die millionenschwere Panne verursacht hatte. Um solche Zwischenfälle zu vermeiden, veränderte Roskosmos die Sensorform. Astra 2E sollte ursprünglich bereits am 20. Juli von dem Kosmodrom in Zentralasien aus ins All starten. Der Satellit des luxemburgischen Betreibers SES wurde vom Unternehmen Astrium hergestellt.

Russland hat den Startplatz in Baikonur von Kasachstan nur gepachtet. Die zentralasiatische Ex-Sowjetrepublik fordert von Moskau seit Jahren, für Schwerlasten eine modernere Rakete zu verwenden. Proton-M wird mit hochtoxischem Treibstoff ins All geschickt, was der kasachischen Führung zufolge die Umwelt stark belastet.

Nach dem Unfall am 2. Juli musste die Absturzstelle wochenlang gereinigt werden. Mittlerweile haben beide Seiten vereinbart, die Starts schrittweise zu verringern und bis 2020 ganz einzustellen. Bislang hatte es 2013 zwei Raumfahrtpannen gegeben. So war im Februar ein Kommunikationssatellit nach dem Start in den Pazifik gestürzt.

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