Im verbalen Waffenarsenal von Eltern, Partnern und anderen Plagegeistern befindet sich ein Satz, in dem die Ohrfeige stets mitgedacht ist. "Was hast du dir nur dabei gedacht?", lautet dieser als Frage getarnte Vorwurf. Aus Sicht der Anklage ist ja stets klar: Es waren niederträchtige Motive, welche die Beschuldigten getrieben haben. Und jetzt ist die Katastrophe halt perfekt - Gegenstände sind zerdeppert, Vertrauen zerstört, Gefühle verletzt oder kollektiver Zorn entfacht. Die auf diese Weise Getadelten stecken in der Defensive, was sollen sie auf diese Frage auch entgegen? Die ehrliche Antwort würde lauten: "Nichts habe ich mir dabei gedacht, ich dachte, das passt schon." Das wäre allerdings keine gute Erklärung. Denn, so legt eine aktuelle Studie nahe, es braucht schon sehr, sehr gute Argumente, um in so einem Fall einen Freispruch vom Vorwurf der Niedertracht zu erlangen.
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Hinter Worten und Taten anderer Menschen vermutet man oft reflexhaft böse Absichten - ein spaltender Trugschluss.
Psychologie:All die Superchecker
Wer sich lautstark äußert, ist von seiner eigenen Expertise oft besonders überzeugt. Tatsächlich ist es aber so, dass genau diese Menschen ihr Wissen überschätzen. Wie diskutiert man mit ihnen?
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