Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat wegen des pflanzlichen Präparates Umckaloabo ein sogenanntes Stufenplanverfahren 1 eingeleitet. Grund sind 20 Berichte vom Jahr 2004 an, denen zufolge die frei verkäufliche Arznei für Leberschäden verantwortlich sein könnte. Umckaloabo ist zur Behandlung von akuter Bronchitis zugelassen.
Sechs der Fälle stammen aus diesem Jahr. Vor zwei Monaten warnte die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, dass Umckaloabo offenbar zu Leberentzündungen führen kann. "Wir prüfen jetzt, ob das erhöhte Meldeaufkommen Konsequenzen haben muss, etwa eine Änderung in der Produktinformation", sagt BfArM-Sprecher Maik Pommer.
Derzeit heißt es im Beipackzettel der Firma Spitzner Arzneimittel, die Umckaloabo vertreibt, dass als Nebenwirkung gelegentlich erhöhte Leberwerte auftreten. Das Unternehmen "begrüßt die Vorgehensweise des BfArM ausdrücklich", wie es in einer Stellungnahme heißt, und sieht darin "eine angemessene Möglichkeit einer evidenzbasierten Beurteilung".
Die Firma ist nun aufgefordert, dem BfArM detaillierte Unterlagen über die gemeldeten Fälle zu übergeben. Der Jahresumsatz mit Umckaloabo beträgt nach Unternehmensangaben etwa 40 Millionen Euro.