Naturkatastrophe:Die Last des Wassers

Satellitenbilder zeigen das enorme Ausmaß der Überschwemmungen in Mozambik nach Zyklon Idai.

Von Christoph von Eichhorn

Drei Gefahren gehen von tropischen Wirbelstürmen aus: Wind, Sturmfluten und weitere Überschwemmungen infolge von Regenfällen. Alle drei Naturgewalten trafen Mosambik, als der Zyklon Idai dort vor zehn Tagen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 175 Kilometer pro Stunde über das Land fegte. Zuvor hatte Idai sich über der warmen Meerenge zwischen Afrika und Madagaskar mit Wasser und Energie vollgesogen. Erst allmählich lassen sich die Schäden abschätzen. Mehr als 750 Menschen haben laut Hilfskräften ihr Leben verloren, weitere 110 000 befinden sich in Notlagern. In der Hafenstadt Beira sind Tausende Häuser völlig zerstört. Westlich des Ortes hat sich infolge der Wassermassen eine Art Binnenmeer gebildet, südlich des Pungwe-Flusses sind ganze Dörfer einfach verschwunden. Auch weiter im Landesinneren haben sich riesige Seen gebildet. Zeitweise standen in Ostafrika etwa 2200 Quadratkilometer unter Wasser, mehr als die doppelte Fläche Berlins. Es dürften viele Wochen vergehen, bis die Fluten wieder in den Indischen Ozean abfließen. Laut Esa könnte Idai der verheerendste Sturm sein, der jemals auf der Südhalbkugel beobachtet wurde. Insgesamt sind bis zu zwei Millionen Menschen in Malawi, Mosambik und Simbabwe von der Naturkatastrophe betroffen.

© SZ vom 26.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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