Natur in Gefahr:Immer weniger Schmetterlinge

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In Schleswig-Holstein nimmt sowohl die Anzahl von Schmetterlingen, als auch die Vielfalt seit Jahren ab. (Foto: Ulrich Perrey/dpa/Produktion)

In den Wiesen und Wäldern im Norden flattern immer weniger Schmetterlinge. Das hat größtenteils mit der landwirtschaftlichen Nutzung zu tun. Es gibt aber auch noch andere Faktoren.

Direkt aus dem dpa-Newskanal: Dieser Text wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen und von der SZ-Redaktion nicht bearbeitet.

Kiel (dpa) - In Schleswig-Holstein gibt es immer weniger Schmetterlinge. Auch bei der Artenvielfalt ist ein deutlicher Rückgang bemerkbar, sagte Antje Walter von der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein der Deutschen Presse-Agentur dpa. Das liege vor allem am Landschaftswandel. „Die Ackerflächen und Wiesen sind für Schmetterlinge wie Wüsten“, sagte Walter. 70 Prozent der Fläche von Schleswig-Holstein werde landwirtschaftlich genutzt. Dabei seien Überdüngung und der hohe Stickstoffanteil des Bodens ein Problem für viele der bunten Falter.

Fast 40 Prozent verloren

Besonders die Tagfalter seien von dieser Entwicklung betroffen. „Mittlerweile haben wir fast 40 Prozent der Tagfalter verloren“, sagte Walter.

Auch die intensive Nutzung der Flächen schränke die Tiere weiter ein: „Bestimmte Tagfalter entwickeln sich relativ langsam, die Agrarbewirtschaftung ist zu schnelllebig“, sagte Thomas Behrends vom Naturschutzbund Schleswig-Holstein der dpa.

Hinzu komme, dass die Vegetation immer dichter werde - dadurch werde der Lebensraum der Schmetterlinge immer kühler und nasser. Viele Arten können damit nicht umgehen. „Selbst Sechsfleck-Widderchen, Ampfer-Grünwidderchen oder der kleine Heufalter sind seltener, obwohl die nicht sehr anspruchsvoll sind“, erklärte Walter.

Heide und Moore in schlechtem Zustand

Was für die Tagfalter die übersättigten Böden sind, ist für die Nachtfalter die immer schlimmer werdende Lichtverschmutzung. Besonders Gewerbegebiete strahlen viel Licht ab und stören so den natürlichen Rhythmus der Tiere. Speziell das Paarungsverhalten der Nachtfalter werde dadurch gestört. Zudem lebten viele der Nachtfalterarten in Moor- oder Heide-Biotopen. „Heide und Moore sind besonders in Schleswig-Holstein in einem extrem schlechten Zustand“, sagte Behrends.

Entgegen vielen Vermutungen ist der Klimawandel nach Einschätzung von Antje Walter kein allzu großes Problem für die Schmetterlinge. Arten wie der Karstweißling profitierten sogar vom Klimawandel. Der weiße Falter war früher nicht in Schleswig-Holstein heimisch, erst mit steigenden Temperaturen sei er in den Norden gezogen.

Wer sich einige der Schmetterlinge, die im Norden noch heimisch sind, anschauen möchte, kann dies beispielsweise im Garten der Schmetterlinge bei Aumühle (Kreis Herzogtum Lauenburg) tun.

© dpa-infocom, dpa:230605-99-944068/4

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