Ein Hauch auf die Packung, und die Fälscher sind entlarvt. Eigentlich sollte auf dem Produkt nämlich ein Bild sichtbar werden, wenn der Kunde es mit seinem Atem befeuchtet. Das zumindest schwebt den beiden Chemie-Ingenieuren Terry Shyu und Nicholas Kotov von der University of Michigan vor, die das Verfahren entwickelt haben. "Wer Fälschungen bekämpfen will, muss einen Vorsprung vor den Fälschern bewahren", sagt Kotov. Ein Echtheitssiegel, zum Beispiel für Medikamenten-Packungen, muss darum einerseits preiswert herzustellen und leicht zu überprüfen, andererseits aber ohne spezielle Maschinen nicht zu kopieren sein.
Um diesen Anspruch zu erfüllen, hat das Forscherteam eine Methode entwickelt, Plastikfolien mit sehr kleinen Stäbchen darauf zu gießen. Die Erhebungen messen nur ein 500-stel eines Haardurchmessers; zu einem Muster arrangiert, zeigen sie ein Bild, wenn sie feucht werden.
Schwer zu fälschen, vielseitig einsetzbar
Die Innovation von Shyu und Kotov besteht in der Polymermasse, die auf eine entsprechende Gießform aufgetragen wird. Beim Aushärten schrumpft sie leicht, sodass sich die Stäbchen mit dem Muster von den Vertiefungen der Form lösen und beim Abziehen der Folie nicht abreißen. Die Forscher haben das mit einem ikonenhaften Bild von Marilyn Monroe demonstriert ( Advanced Materials, online).
In dem Verfahren ist das Herstellen der Gießform sehr aufwendig, ein damit hergestelltes Muster kostet nach Schätzung der Forscher 12 Euro-Cent pro Quadratzentimeter. Die Bilder zum Anhauchen lassen sich auf Plastik, Stoff, Papier und Metall auftragen; die Entwickler erwarten, dass ihr Verfahren auch auf Leder oder Glas funktioniert.