Internationale Raumstation:Sojus-Kapsel gelandet

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Die drei Mitglieder der ISS-Besatzung, die bereits am Freitag die Station verlassen sollten, sind zurück auf der Erde. Technische Probleme hatten das Abdocken der Sojus-Kapsel von der ISS verzögert.

Mit eintägiger Verzögerung ist die Sojus-Kapsel mit drei Astronauten der Internationalen Raumstation ISS sicher in der kasachischen Steppe gelandet.

Die Sojus-Kapsel mit den ISS-Besatzungsmitgliedern landet in der Steppe von Kasachstan. Es sieht zwar nicht so aus, aber "wir sind sanft und zart auf der Erde aufgekommen", sagte Kosmonaut Alexander Skworzow nach dem Rückflug. (Foto: dpa)

Die US-Astronautin Tracy Caldwell Dyson und ihre beiden russischen Kollegen Alexander Skworzow und Michail Kornjenko sind am Samstag problemlos auf die Erde zurückgekehrt, teilte das Kontrollzentrum bei Moskau mit. Ein gebrochener Bolzen hatte das Abdocken am Freitag zunächst verhindert.

Die Raumkapsel landete nach Angaben der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos um 07.23 Uhr (MESZ). Es habe "keine Zwischenfälle" gegeben, die Crew sei wohlauf, sagte ein Sprecher des Kontrollzentrums.

TV-Bilder zeigten die zurückgebliebenen Kollegen auf der ISS wie sie die Landung der Heimkehrer bejubelten. "Wir sind sanft und zart auf der Erde aufgekommen", sagte Kosmonaut Alexander Skworzow, der als erstes aus der Kapsel stieg.

Wie in Russland traditionell üblich, reichten ihm Helfer als erstes Nahrungsmittel einen Apfel. Skworzow biss grinsend hinein. Sei Kollege Kornjenko hingegen bemerkte, er hätte viel lieber eine Gurke. "Wir müssen die Tradition ändern", sagte Kornjenko. "Ich hatte seit einem halben Jahr keine Gurke mehr!" Prompt wurde ihm sein Wunsch erfüllt: Der Weltraumfahrer bekam seine Gurke.

Die Sojus hatte die Internationale Raumstation wegen technischer Probleme einen Tag später als geplant verlassen. Es war das erste Mal seit zehn Jahren, dass eine Raumkapsel nicht von der ISS abdocken konnte.

Nach sechs Monaten Aufenthalt im All mussten Dyson, Skworzow und Kornjenko ihren Aufenthalt auf der ISS unfreiwillig um einen Tag verlängern, weil befürchtet wurde, dass das Raumfahrzeug nicht vollständig luftdicht verschlossen sein könnte.

Ein Computersignal, das einen Druckverlust gemeldet habe, sei falsch gewesen, sagte der Chef der Raumfahrtbehörde Roskosmos, Anatoli Perminow, laut russischen Nachrichtenagenturen. Das Problem sei "rein mechanischer Natur" gewesen. Ein kleiner Bolzen sei gebrochen. Dies führte laut der Sojus-Herstellerfirma Energia dazu, dass das Raumschiff seine Andockhaken nicht lösen konnte. Laut Roskosmos wurde das Problem schnell behoben.

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