Halle (dpa /sa) - Wer besaß eigentlich die Himmelsscheibe von Nebra? Licht in diese Frage soll im kommenden Jahr eine internationale Forschungsgrabung bringen. Archäologen vermuten, dass sie vor über 3600 Jahren in der Nähe des Ringheiligtums bei Pömmelte (Salzlandkreis) lebten - ähnlich der berühmte südenglischen Anlage Stonehenge, aber aus Holz anstatt aus Stein.
„Die Siedlung neben der Kreisgrabenanlage Pömmelte ist die größte Mitteleuropas aus dieser Zeit“, sagte Franziska Knoll, Archäologin beim Institut für Kunstgeschichte und Archäologien Europas der Universität Halle. „Religion und Glauben dieser Leuten kennen wir nicht, aber die Fürsten und ihre Untertanen lebten wahrscheinlich in der Nähe des heutigen Ortes Pömmelte und kamen zu gewissen Anlässen, wie Himmelsbeobachtungen, bei Nebra zusammen.“
An den Grabungen arbeiten von April bis September 2020 erneut Studenten der Universität Southampton (England) sowie aus Deutschland. Auch die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und das archäologische Landesamt von Sachsen-Anhalt sind beteiligt.