Speyer:Helmut-Kohl-Ufer in Speyer eingeweiht

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Speyer (dpa/lrs) - Bei einer Feierstunde am Rhein ist am Samstag ein Teil der Promenade in Speyer in Helmut-Kohl-Ufer umbenannt worden. An der Zeremonie zu Ehren des im Juni 2017 gestorbenen Altkanzlers nahmen auch Maike Kohl-Richter, die Witwe des langjährigen CDU-Vorsitzenden, sowie Kohls ältester Sohn Walter teil. Die Einweihung fand nahe der Stelle statt, an der das Schiff "MS Mainz" damals mit dem Sarg des Altkanzlers angelegt hatte. Es hatte den Sarg aus Reffenthal bei Ludwigshafen nach Speyer gebracht, wo Kohl auch begraben liegt.

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Speyer (dpa/lrs) - Bei einer Feierstunde am Rhein ist am Samstag ein Teil der Promenade in Speyer in Helmut-Kohl-Ufer umbenannt worden. An der Zeremonie zu Ehren des im Juni 2017 gestorbenen Altkanzlers nahmen auch Maike Kohl-Richter, die Witwe des langjährigen CDU-Vorsitzenden, sowie Kohls ältester Sohn Walter teil. Die Einweihung fand nahe der Stelle statt, an der das Schiff „MS Mainz“ damals mit dem Sarg des Altkanzlers angelegt hatte. Es hatte den Sarg aus Reffenthal bei Ludwigshafen nach Speyer gebracht, wo Kohl auch begraben liegt.

Unter den Gästen der Zeremonie war auch Bernhard Vogel (CDU). „Ich freue mich, dass Helmut Kohls Name künftig in Speyer darauf aufmerksam macht, was er bewirkt hat: die Einigung Europas“, sagte der Ex-Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz (1976 bis 1988). Ähnlich drückte es Walter Kohl aus. „Ob Ludwigshafen, Mainz oder Bonn - mein Vater hat immer am Rhein gelebt. Der Rhein ist eine europäische Achse, und das ist es, was bleibt: der europäische Gedanke.“

Maike Kohl-Richter sagte, sie sei froh, dass die Stelle Ufer heiße - und nicht etwa Promenade. „Denn Promenieren ist nicht etwas, das man mit meinem Mann verbindet, das schlichte, klare Wort Ufer aber sehr wohl: Helmut Kohl war Politiker und ein harter Arbeiter oder auch - im übertragenen Sinne - ein Marathonläufer, aber eben kein Flaneur.“

Walter Kohl kritisierte am Rande der Zeremonie erneut die Gestaltung des Grabs seines Vaters. „Mein Vater hat mit seiner Politik Mauern und Zäune niedergerissen. Dass er in einem Grab liegt, das von einem Zaun gesichert und einer Kamera überwacht wird, empfinde ich als beschämend“, sagte er. Maike Kohl-Richter sagte dem SWR, sie wolle das Grab in Zukunft Stück für Stück gestalten - und „das ist ein Recht, das ich mir als Ehefrau herausnehme“.

Der Stadtrat von Speyer hatte im März für das Kohl-Ufer gestimmt, nach breiter Diskussion mit der Öffentlichkeit. Kohl war von 1982 bis 1998 Kanzler und starb am 16. Juni 2017 im Alter von 87 Jahren in Ludwigshafen-Oggersheim. In der Landeshauptstadt Mainz war im April ein Helmut-Kohl-Platz in Abwesenheit seiner Witwe eingeweiht worden. Die Stadt Ludwigshafen hatte 2017 nach Kritik aus der Bevölkerung Abstand von dem Plan genommen, eine Straße nach Kohl zu benennen.

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