Plauen:Gedenkstele erinnert an Schicksal von Juden in Plauen

Plauen (dpa/sn) - In Plauen erinnert seit Freitag eine Gedenkstele an die Judenverfolgung und -vertreibung in der NS-Zeit. "Wenn man die Geschichte vergisst, besteht die Gefahr, dass man sie noch einmal erlebt", sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) zur Einweihung und im Beisein von rund 100 Gästen aus Kreis und Stadt. Auf den Tag genau vor 80 Jahren seien die Novemberpogrome der Nationalsozialisten eine entscheidende Wegmarke gewesen - hin zum Holocaust als Höhepunkt der Judenverfolgung ein paar Jahre später.

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Plauen (dpa/sn) - In Plauen erinnert seit Freitag eine Gedenkstele an die Judenverfolgung und -vertreibung in der NS-Zeit. „Wenn man die Geschichte vergisst, besteht die Gefahr, dass man sie noch einmal erlebt“, sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) zur Einweihung und im Beisein von rund 100 Gästen aus Kreis und Stadt. Auf den Tag genau vor 80 Jahren seien die Novemberpogrome der Nationalsozialisten eine entscheidende Wegmarke gewesen - hin zum Holocaust als Höhepunkt der Judenverfolgung ein paar Jahre später.

„Wir Deutschen haben eine besondere Verantwortung. Sechs Millionen Menschen sind im Holocaust umgebracht worden“, betonte Kretschmer. Heutigem Antisemitismus wolle man entschieden begegnen. Die Stele steht im Eingangsbereich des vogtländischen Landratsamtes.

Das neu sanierte Landratsamts-Gebäude in der Plauener Innenstadt blickt auf eine traurige Vergangenheit zurück: Bis in die 1930er Jahre hatte die jüdische Kaufmannsfamilie Tietz hier ein Warenhaus. In der NS-Zeit wurde sie enteignet und musste aus Deutschland fliehen.

„Menschenfeinde im neuen Gewand von Rechtsextremisten, Linksextremisten oder Islamisten, die sich gegen jüdisches Leben in Deutschland wenden oder das Existenzrecht Israels bestreiten, müssen wir enttarnen. Nie wieder Auschwitz“, mahnte der Regierungschef.

Auch die Plauener Synagoge im modernen Bauhaus-Stil sei bei den Novemberpogromen vor 80 Jahren in der Nacht zum 10. November geplündert, zerstört und in Brand gesteckt worden, erinnerte der Historiker Gerd Naumann.

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