Lutherstadt Wittenberg:Fünf Jahre Luther-Panorama: Mehr junge Besucher

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Besucher betrachten in der Lutherstadt Wittenberg im 360-Grad-Kunstwerk von Yadegar Asisi. (Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/dpa)

Mit dem Panorama "Luther 1517" in Wittenberg entdecken zunehmend junge Menschen die Zeit der Reformation. Wie ein Sprecher des 360-Grad-Kunstwerks von Yadegar...

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Wittenberg (dpa/sa) - Mit dem Panorama „Luther 1517“ in Wittenberg entdecken zunehmend junge Menschen die Zeit der Reformation. Wie ein Sprecher des 360-Grad-Kunstwerks von Yadegar Asisi mitteilte, nutzten Schulklassen und Kindergärten einen Besuch, um mehr über die damaligen gesellschaftlichen Verhältnisse und Veränderungen zu erfahren. Die Besuchergruppen seien ganz heterogen. „Schulkinder gehen anders an das Thema heran als beispielsweise Theologen“, sagte er. So interessierten sich die jüngsten Besucher eher dafür, wie war das Alltagsleben von Martin Luther und den Menschen seiner Zeit.

Angesichts der Corona-Pandemie war das Panorama wegen des Lockdowns vorübergehend geschlossen. „Der Tourismus musste erst wieder in die Gänge kommen. Seit Mitte Juli dieses Jahres sind wir wieder auf einem auskömmlichen Niveau was die Besucherzahlen betrifft“, sagte der Sprecher des Panoramas. 2021 werde mit rund 30.000 Besuchern gerechnet. Vor der Pandemie seien es im Jahr zwischen 80.000 und 100.000 Menschen gewesen, aus dem In- und Ausland. Statt Reisegruppen kämen nun mehr Individualtouristen nach Wittenberg.

Die Kleinstadt gilt als Ursprungsort der Reformation. Museen der Stiftung Luthergedenkstätten wie das Wohnhaus des Theologen Martin Luther (1483-1546) erinnern mit Ausstellungen an die Zeit, sind Orte der kulturellen Bildung und zählen zum Unesco-Welterbe. Das von dem Künstler Asisi geschaffene Panorama war in Wittenberg neu errichtet und vor fünf Jahren, am 21. Oktober 2016, eröffnet worden.

Der Überlieferung nach hatte Luther am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel der Kirche, sich von Sünden freizukaufen, an die Tür der Wittenberger Schlosskirche geschlagen. Dies gilt als Ursprung der Reformation mit weltweiten Veränderungen in Kirche und Gesellschaft. Kritiker sprechen von einer Spaltung.

Das begehbare Rundbild zeigt auf 15 mal 75 Metern die wichtigsten Protagonisten der Reformation und das Leben in Wittenberg. Ergänzt wird es von Sound- und Lichteffekten. Besucher bekommen so das Gefühl, wie vor 500 Jahren auf den Plätzen und Straßen der Kleinstadt zu sein, mit Menschen der damaligen Zeit. Es ist bis 2024 zu sehen.

Der Künstler Asisi hat auch mit anderen Panoramen zu unterschiedlichen Themen in verschiedenen Ländern Panoramen gestaltet. „Luther 1517“ schuf er aus Anlass von 500 Jahre Reformation.

© dpa-infocom, dpa:211028-99-766274/2

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