"Wer soll denen noch vertrauen?": Eine wütende Angehörige am Meihua-Hotel. Journalisten werden eingesperrt, um diesen Leuten nicht zu begegnen.
Der Fotograf He Xiaoxin hatte sich hineingeschlichen in das abgesperrte Gebiet am Hafen in Tianjin. "Die Hölle auf Erden" habe er gesehen.
Ein Lager für Gefahrengüter, für explosive Chemikalien, nur 600 Meter entfernt von der nächsten Wohnsiedlung. Das ist auch in China nicht erlaubt.
Die Gestrandeten wollen eine Entschädigung von der Regierung. Vor allem aber wollen sie eine Erklärung.
Die Feuerwehrmänner. Immer die Ersten, die sich ins Feuermeer stürzen. Viele von ihnen sind tot.
114 Tote meldet die Stadt mittlerweile offiziell, 70 Menschen sind nach den Explosionen verschollen, unzählige Autos ausgebrannt.
Die Bilder aus Tianjin erreichten China, erreichten die Welt Mittwochnacht: eine Flammen- und Rauchsäule höher als ein Wolkenkratzer.
Am Sonntag bestätigte die Armee erstmals den Fund von "Hunderten Tonnen" des hochgiftigen Natriumzyanid, ein Gift, das schon in geringen Mengen tötet.
Ein gewaltiger Krater, das Zentrum der Explosionen. Die zweite Explosion, kurz vor Mitternacht, hatte die Wucht von 21 Tonnen TNT.
Dämonen, aus der Unterwelt gekrochen. So beschrieb der Fotograf der Beijing Daily die ausgebrannten Gerippe Tausender nebeneinander aufgereihter Autos.
Kerzen werden für die Opfer angezündet. Die Stimmung schwankt zwischen Trauer und Wut.
Keiner der Demonstranten vor dem Hotel will mehr zurück: Die Wohnungen sind zerstört, die Wände haben Risse. Und überall Gift.