Corona-Impfstoff:Erste Zulassung in der EU beantragt

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Für ihren Covid-19-Impfstoff hat die US-Firma Moderna als erste eine Zulassung in Europa beantragt. (Foto: Joel Saget/AFP)

Das US-Unternehmen Moderna hat abschließende Daten seiner Covid-Impfstoffstudie bekannt gegeben - und peilt die Markteinführung in Europa an.

Von Berit Uhlmann

Ein Corona-Impfstoff für Deutschland rückt einen Schritt näher: Das US-Pharmaunternehmen Moderna will als erster Hersteller die Voraussetzungen für die Markteinführung in der EU schaffen. Ein Antrag auf eine bedingte Zulassung des Covid-19-Vakzins solle noch am Montag bei der Europäischen Arzneimittelagentur Ema gestellt werden, teilte das Unternehmen mit. Bei diesem Verfahren kann ein Mittel auch auf Grundlage weniger umfassender Daten zugelassen werden, wenn das Präparat dringend gebraucht wird.

Zugleich veröffentlichte Moderna in einer Pressemitteilung Daten aus der Hauptauswertung seines letzten und entscheidenden Studienabschnitts. Sie bestätigten die kurz zuvor verkündeten Zwischenergebnisse: Der Impfstoff schützt demnach 94 Prozent der Menschen vor einer Covid-Erkrankung. Insgesamt waren unter den 30000 Studienteilnehmern 196 Covid-Fälle aufgetreten. In der Gruppe, die lediglich ein Placebo erhielt, erkrankten 185 Teilnehmer; 30 von ihnen schwer. Von den Probanden, die den Impfstoff bekamen, litten elf an Covid-19, die Symptome fielen aber in diesen Fällen nur mild aus. Die Wirksamkeit war nach Unternehmensangaben in allen Altersgruppen gleich.

Die Nebenwirkung beschrieb die Firma als überwiegend mild bis moderat. Es traten Schmerzen an der Einstichstelle sowie grippeähnliche Beschwerden auf.

Das Moderna-Präparat ist ein sogenannter RNA-Impfstoff. Dem Menschen wird dabei ein Stück Erbinformation für das Stachel-Eiweiß des Covid-19-Erregers verabreicht. Die menschlichen Zellen produzieren daraufhin dieses Protein und präsentieren es dem Immunsystem, das dadurch aktiviert wird. Es gibt noch keinen zugelassenen Impfstoff auf der Basis dieser Technologie. Auch das Vakzin der beiden Unternehmen Pfizer und Biontech nutzt das neue Verfahren.

Modernas Kandidat gilt als einer der aussichtsreichen. Die Entwicklung des Impfstoffs wird sowohl durch das Programm "Warp Speed" der US-Regierung als auch die WHO-Initiative Covax unterstützt. Die EU hat sich bereits 160 Millionen Dosen gesichert.

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