Das individuelle Schlafbedürfnis eines Menschen hängt auch von seinen Genen ab und ist möglicherweise erblich. Das haben US-Wissenschaftler durch eine Analyse des Erbmaterials herausgefunden. Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen veröffentlichten sie nun im Wissenschaftsmagazin Science.
Die meisten Erwachsenen benötigen täglich durchschnittlich acht bis neun Stunden Schlaf, um wirklich erholt zu sein. Dass in vielen Industrienationen teils deutlich weniger Zeit für die Nachtruhe zur Verfügung steht, führt zu einer chronischen Übermüdung etlicher Menschen.
Doch es gibt Personen, die mit erheblich weniger Schlaf auskommen und trotzdem nicht müde sind. Um das Geheimnis dieser Kurzschläfer zu ergründen, haben nun die Experten um Ying He vom Department of Neurology der University of California solche Menschen untersucht.
Zwei Frauen einer Familie, Mutter und Tochter, brauchen nur etwa sechs Stunden Schlaf, während ihre Verwandten die übliche Ruhezeit von acht Stunden benötigen. Von den anderen Familienmitgliedern unterscheiden sich die beiden Frauen dadurch, dass sie eine bestimmte Genmutation aufweisen, wie die Wissenschaftler entdeckt haben.
Wie es scheint, ist sie vererbbar, womit ein vermindertes Schlafbedürfnis angeboren sein könnte. An Mäusen konnten die Forscher diese Genmutation ebenfalls nachweisen, wie bei den Frauen führt diese Variation im Erbgut bei den Versuchstieren zu einem geringeren Schlafbedürfnis.