Rendsburg-Eckernförde:Weitere Ausgrabungen von Siedlungsspuren in Flintbek

Archäologin Katahrina Schmeiduch zeigt Tonscherben aus dem 4. bis 5. Jahrhundert vor Christus aus der Völkerwanderungszeit. (Foto: Axel Heimken/dpa)

Wenn ein neues Wohngebiet gebaut wird, wo es Siedlungsspuren aus der Vergangenheit gibt, drohen diese verloren zu gehen. Damit das nicht geschieht, sichert das Archäologische Landesamt Funde vor Baubeginn - so jetzt in Flintbek.

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Flintbek (dpa) - Bevor ein neues Wohngebiet am Rande von Flintbek (Kreis Rendsburg-Eckernförde) entsteht, sichern Experten des Archäologischen Landesamts Schleswig-Holstein dort weitere Siedlungsspuren aus der Zeit der Völkerwanderung. Die aktuellen Ausgrabungen bieten die Chance, die Ausdehnung der bereits bekannten Siedlung weiter zu erfassen, wie das Landesamt am Mittwoch mit mitteilte. So seien vier weitere Gebäude parallel zu den bereits bekannten dokumentiert worden.

2020 und 2021 seien durch Ausgrabungen des Archäologischen Landesamts erstmals Siedlungsspuren der Völkerwanderungszeit im Raum Flintbek nachgewiesen werden. Die aus mehreren Gehöften bestehende Siedlung stammt aus dem 4. und 5. Jahrhundert.

Flintbek ist bereits seit den 1970er Jahren für eine Vielzahl sehr gut erhaltener stein- und bronzezeitlicher Gräber bekannt. Die als „Flintbeker Sichel“ bezeichnete Gegend ist eine Fundstellenkette, die vor allem aus Gräbern der Jungsteinzeit und der Bronzezeit besteht. Sie umfasste ehemals 80 Fundstellen, von denen 71 im Rahmen eines großen Grabungsprojektes des Landesamts archäologisch erschlossen und untersucht wurden.

Mit jeder Ausgrabung werden nach Angaben des Archäologischen Landesamts Daten erhoben und dokumentiert. Zukünftige Forschungen könnten so Stück für Stück das Puzzle der Geschichte Schleswig-Holsteins vervollständigen.

© dpa-infocom, dpa:230712-99-375074/2

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