Bad Schlema:Archäologen bergen Antriebswelle aus historischem Bergbau

Bad Schlema (dpa/sn) - Im sächsischen Erzgebirge ist ein bedeutendes historisches Zeugnis des Bergbaus ans Tageslicht gebracht worden. Die hölzerne Antriebswelle eines riesigen Wasserrades aus dem 15. Jahrhundert wurde von einem Schwerlastkran durch einen engen Schacht aus dem Bergwerk in Bad Schlema gezogen und auf einem Sattelschlepper abtransportiert, wie das Landesamt für Archäologie am Freitag mitteilte. Die Welle aus Eichenholz hat eine Länge von acht Metern und wiegt mehr als vier Tonnen, das hölzerne Wasserrad weist einen Durchmesser von 11,5 Metern auf.

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Bad Schlema (dpa/sn) - Im sächsischen Erzgebirge ist ein bedeutendes historisches Zeugnis des Bergbaus ans Tageslicht gebracht worden. Die hölzerne Antriebswelle eines riesigen Wasserrades aus dem 15. Jahrhundert wurde von einem Schwerlastkran durch einen engen Schacht aus dem Bergwerk in Bad Schlema gezogen und auf einem Sattelschlepper abtransportiert, wie das Landesamt für Archäologie am Freitag mitteilte. Die Welle aus Eichenholz hat eine Länge von acht Metern und wiegt mehr als vier Tonnen, das hölzerne Wasserrad weist einen Durchmesser von 11,5 Metern auf.

Das Wasserrad war bereits 2016 bei Sicherungsarbeiten in einer früheren Radstube entdeckt worden. Seither wird der Fund archäologisch erforscht. Es ist nach Angaben des Landesamtes das bislang älteste bekannte Kehrrad und damit auch eine der größten jemals in Europa entdeckten Maschinen des 15./16. Jahrhunderts. Solche Räder wurden damals zur Wasserhebung und Materialförderung in Silberbergwerken eingesetzt und konnten in zwei Richtungen bewegt werden.

Nach Angaben des Landesamtes dauerte die Bergung der Antriebswelle sechs Stunden und erforderte neben Millimeterarbeit auch viel Geduld. Noch vor Ort sei das über 500 Jahre alte Holz von Restauratoren für den Weitertransport in die Konservierung „erstversorgt“ worden, hieß es. Die weitere Bearbeitung von Welle und Kehrrad werde noch einige Jahre in Anspruch nehmen. Das Rad wird in Einzelteilen nach oben gebracht und soll dann wieder zusammengesetzt werden. Wo man es später ausstellt, steht nach Auskunft des Landesamtes noch nicht fest.

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