Alternativer Nobelpreis:Vier stille Helden

Regenwald und Abrüstung, Klimawandel und medizinische Hilfe für Mütter in Äthiopien - vier unterschiedliche Themen, vier Idealisten: Die Träger des diesjährigen Alternativen Nobelpreises in Kurzporträts.

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Sie kämpfen um den Regenwald, für eine Welt ohne Atomwaffen und klären über den Klimawandel auf. Die Stiftung "Right Livelihood Award" (Stiftung für richtige Lebensführung") hat vier Alternative Nobelpreise nach Kanada, Äthiopien, Neuseeland und in den Kongo vergeben. Die Auszeichnung bekommen seit 1980 jedes Jahr Personen, Organisationen und Repräsentanten sozialer Bewegungen, die sich mit praktischen Lösungen und Modellen für menschenwürdige Lebensweisen einsetzen. Einsatz für den Regenwald: René NgongoDer Kongolese wurde 1961 geboren und in Kisangani zum Biologen ausgebildet. Er gründete 1994 die Umweltorganisation Ocean und begann, Proteste gegen die zunehmende Abholzung des Regenwaldes in seiner Heimat zu organisieren. Diese Arbeit setzte er mit seinen Mitstreitern trotz ständiger Lebensgefahr auch während des Bürgerkrieges 1996 bis 2002 fort.Der Regenwald der Demokratischen Republik Kongo gilt als zweitwichtigste "Lunge" für das Weltklima nach den Urwäldern Brasiliens. Ortsansässige Bauern versucht Ngongo mit Konzepten für nachhaltige Landwirtschaft für den Klimaschutz zu gewinnen.Foto: dpa

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Ehrenpreis für David SuzukiSuzuki wurde 1936 als Sohn japanischer Einwanderer in Kanada geboren. Nach dem Studium der Zoologie startete er 1979 als Moderator des TV-Wissenschaftsmagazins The Nature of Things ("Die Natur der Dinge"), das inzwischen in 80 Ländern ausgestrahlt wird. Darin hat Suzuki schon früh vor den Gefahren des Klimawandels gewarnt und immer wieder sehr konkrete Vorschläge für dessen Eindämmung vorgelegt. 1988 gründete er eine nach ihm benannte Umweltstiftung."Suzuki hat vielleicht noch intensiver als Friedensnobelpreisträger Al Gore mit seinem berühmten Film über den Klimawandel aufgeklärt", meinte Ole von Uexküll von der Stockholmer Stiftung für die Alternativen Nobelpreise.Foto: dpa

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Engagiert sich für Frauen in Afrika: Catherine HamlinDer Alternative Nobelpreis geht in diesem Jahr auch an Catherine Hamlin. Die australische Ärztin wird für ihr außergewöhnliches Engagement geehrt, das bereits ein halbes Jahrhundert währt: Die heute 85-jährige Gynäkologin behandelt gemeinsam mit ihrem Mann im der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba an Geburtsfisteln leidende Frauen.Die Eheleute Hamlin entwickelten dafür auch neue Operationstechniken. Damit habe die Medizinerin "die Gesundheit, Hoffnung und Würde von Tausenden ärmster afrikanischer Frauen wiederhergestellt", hieß es in der Begründung. Geburtsfisteln können bei sehr langen Wehen entstehen - wenn aufrund mangelnder medizinischer Versorgung im Notfall keine Entbindung per Kaiserschnitt möglich ist. Die betroffenen Frauen leiden unter Inkontinenz - und sind damit oft gesellschaftlich ausgegrenzt.Foto: dpa

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Einsatz für eine Welt ohne Atomwaffen: Alyn WareDer Pädagoge Alyn Ware, Jahrgang 1961, wird für seinen Einsatz für eine atomwaffenfreie Welt ausgezeichnet. Ware entwickelt seit mehr als 25 Jahren in seiner Heimat und im Rahmen der Vereinten Nationen Erziehungsprogramme und Kampagnen zur nuklearen Abrüstung.Der ausgebildete Volksschullehrer sei einer der "engagiertesten Friedensaktivisten", erklärte die Right Livelihood Stiftung. Trotzdem ist Ware bislang eher unbekannt, er arbeitet lieber im Hintergrund. Mit Blick auf die Auszeichnung von Ware stellte die Stiftung ausdrücklich eine Verbindung zur Vergabe des Friedensnobelpreises her, der einige Tage zuvor Barack Obama zugesprochen wurde. "Wir hoffen, dass sich auf diesem Gebiet mit der Politik des US-Präsidenten neue Fenster öffnen", sagte Stiftungsdirektor Ole von Uexküll.Foto: dpa(sueddeutsche.de/dpa/jug/odg)

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