Marburg:Abfallberatung: Hessen machen sich mehr Gedanken um Müll

Lesezeit: 1 min

Plastikmüll liegt auf dem Boden. (Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Archivbild)

Viele Hessen machen sich Gedanken um das Verpackungsmüllproblem - das bemerken auch die Abfallberater und Entsorgungsbetriebe der Kommunen. Im vergangenen Jahr...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Viele Hessen machen sich Gedanken um das Verpackungsmüllproblem - das bemerken auch die Abfallberater und Entsorgungsbetriebe der Kommunen. Im vergangenen Jahr sei auffällig gewesen, dass Bürger zunehmend Fragen zu Kunststoffen, deren Vermeidung und richtigen Entsorgung hätten, hieß es etwa im mittelhessischen Marburg. Auch die Nachfrage nach Unverpackt-Läden sei groß gewesen, teilte eine Sprecherin mit.

Einen ähnlichen Trend registriert die Stadt Fulda: Über einen längeren Zeitraum betrachtet - der zuständige Mitarbeiter sei bereits seit 38 Jahre mit der Thematik beschäftigt - könne man schon sagen, dass die Bürger sich mehr als früher Gedanken über die Abfallproblematik machen, berichtete ein Stadtsprecher. „So ist etwa das Thema Kunststoff seit dem Bekanntwerden der Mikroplastik-Problematik ein Schwerpunktthema.“

In den hessischen Haushalten und kleinen Betrieben fielen zuletzt rund 2,8 Millionen Tonnen Abfall zur Entsorgung an (Stand 2018). Davon machten Verpackungen 405 650 Tonnen aus. Viele hessische Kommunen und Stadtwerke haben Umwelttelefone oder eine Abfallberatung, an die sich Bürger wenden können. „Die meisten Anfragen beziehen sich auf Termine für die Sperrmüllabfuhr und darauf, was kommt wo hinein“, teilte ein Sprecher der Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES) mit. Klassische Fragen seien: Was gehört in die Biotonne und was darf in den Gelben Sack, hieß es auch aus dem osthessischen Fulda.

Nicht nur Privatleute melden sich bei den Entsorgungsbetrieben und wollen Tipps zur Abfallvermeidung oder zum Recycling, sondern auch Einrichtungen wie Kitas, berichtete ein Sprecher der Stadt Darmstadt. Auch das Interesse von Schulen werde größer.

Die Kommunen stellen zudem eine wachsende Nachfrage nach gemeinnützigen Aufräum- und Putzaktionen fest. Die Zahl von „Cleaning Days“ habe 2019 im Vergleich zum Vorjahr „enorm zugenommen“, berichtete ein FES-Sprecher. „Hatten wir in 2018 circa 70 Putztage, so waren es in 2019 ungefähr 170 Putztage von Vereinen, Stadtteilgruppen, Schulen oder Kitas.“ Die Stadt Marburg verzeichnete ebenfalls steigende Teilnehmerzahlen, etwa bei Aufräumaktionen an der Lahn.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: