Köln (dpa) - Der harte Wettbewerb am Markt der Abfall-Organisation setzt den Grünen Punkt unter Druck. Deutschlands bekanntestes duales System vergibt Aufträge für die Abholung, Sortierung und Verwertung von Abfällen.
Die Firma kam im vergangenen Jahr auf einen Umsatz von knapp 400 Millionen Euro und einen Verlust von 6 Millionen Euro, wie der Geschäftsführer der Firma, Michael Wiener, der dpa sagte. Das waren etwa 100 Millionen Euro Umsatz weniger als 2019, als noch ein ausgeglichenes Ergebnis verbucht werden konnte.
Derzeit läuft ein Stellenabbau bei der Firma, bis zum Jahresende sinkt die Zahl der Beschäftigten im Geschäftsbereich des dualen Systems um 50 auf 140. Separat hierzu gibt es noch rund 200 Mitarbeiter in zwei Anlagen, in denen aus Abfall Kunststoffgranulat hergestellt wird - dort bleibt die Beschäftigtenzahl stabil. Die Firma hinter dem Grünen Punkt heißt „DSD - Duales System Holding“, sie hält die Markenrechte an dem Kreislaufwirtschaft-Zeichen mit den zwei verschlungenen Pfeilen. Der Ausdruck Grüner Punkt wird auch als Synonym für den Firmennamen benutzt.
Früher war der Grüne Punkt Monopolist, seit knapp zwei Jahrzehnten gibt es aber Wettbewerber. Der Marktanteil sank zuletzt. Große Unternehmen aus der Abfallwirtschaft wie Remondis und Alba, die Müllabfuhren, Sortieranlagen und Verwertungsstandorte betreiben, haben selbst duale Systeme, zudem brachte die Schwarz-Gruppe 2020 ein eigenes duales System an den Start, das sich um den Abfall der Handelsmarken von Lidl und Kaufland kümmert. Durch den Einstieg des Handelsriesen wurde der Wettbewerb am Nischenmarkt der dualen Systeme noch schärfer.
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