Zweites Milliarden-Sparpaket:IWF zögert weiter bei Griechenland-Hilfen

Wie viel muss Deutschland zum neuen Rettungspaket für Griechenland beisteuern? Die ersten Milliarden sind nun freigegeben, aber der deutsche Beitrag steht noch nicht fest. Denn der Internationale Währungsfonds will sich immer noch nicht festlegen.

Das Schicksal der hochverschuldeten Griechen, es hängt vor allem am Wohlwollen der sogenannten Troika aus Europäischer Union, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds. Sie organisiert die Hilfspakete und überwacht die Sparbemühungen der Regierung in Athen.

Doch es knirscht in der Troika. Beim ersten Rettungspaket für Griechenland hat der IWF noch ein Drittel der Hilfen gestemmt, jetzt will er beim neuen, 130 Milliarden Euro schweren Paket weniger zahlen. Die Rede ist von einer Summe kaum über 13 Milliarden Euro - zehn Prozent des Pakets.

Doch das hieße, dass die Euroländer mehr zahlen müssten, einschließlich Deutschland. Der Bundestag hat das 130-Milliarden-Paket schon genehmigt, auch wenn der genaue deutsche Anteil noch nicht feststeht.

Es hängt vor allem am IWF. Sobald die griechischen Behörden anfangen, die Sparmaßnahmen umzusetzen und ein angemessener Beitrag des Privatsektors feststehe, werde sie vorschlagen, wie viel Geld Griechenland von ihr erwarten kann, sagt Christine Lagarde, Generaldirektorin des Währungsfonds.

Der Schuldenschnitt ist nun durch. Doch Lagarde legt sich weiterhin nicht fest. In einer Telefonkonferenz mit den Finanzministern der Eurozone ließ der IWF seine Beteiligung weiterhin offen.

Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) zeigte sich trotzdem optimistisch. Er gehe davon aus, dass der IWF mit einem "bedeutenden Beitrag" dabei sein werde. Dies habe IWF-Chefin Lagarde bekräftigt. Sie habe Sorgen ausräumen wollen, der IWF wolle bei der Griechenrettung nicht mehr mitziehen.

© Süddeutsche.de/dpa/olkl/bbr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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