Zweite Amtszeit für Fed-Chef:Bernanke darf erneut ran

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US-Notenbankchef Bernanke hatte sich zuletzt ungewöhnlich oft in der Öffentlichkeit präsentiert. Jetzt gibt es den Lohn: US-Präsident Obama nominiert ihn für eine zweite Amtszeit.

US-Notenbankchef Ben Bernanke soll nach dem Willen von US-Präsident Barack Obama für eine zweite Amtszeit Chef der Fed bleiben. Obama hat den 55-Jährigen für weitere vier Jahre an der Spitze der Federal Reserve vorschlagen.

US-Präsident Obama lobt Bernanke: Er habe sich mit "Ruhe und Weisheit, mit mutiger Tatkraft und ungewöhnlichen Ideen" der Krise entgegen gestellt. (Foto: Foto: AFP)

Der Notenbankchef hatte in der Vergangenheit massiv um seinen Job gekämpft. Ende Juli hatte er sich sogar der Öffentlichkeit gestellt, es war die erste Bürgerfragestunde in der Geschichte der Fed.

Lob vom Präsidenten

Bernanke ist seit mehr als dreieinhalb Jahren Chef der Fed; er war vom damaligen Präsidenten George W. Bush als Nachfolger von Alan Greenspan nominiert und im Februar 2006 vereidigt worden.

Obama demonstriert mit dem geplanten Schritt Kontinuität in der Krise: Das Festhalten an Bernanke wird als Zeichen an den Finanzsektor und die Zentralbanken in aller Welt gesehen, dass seine Regierung am derzeitigen Kurs sowohl in der Industrie- als auch in der Geldpolitik festhalten will.

In dem Redetext lobt Obama Bernankes Strategie zur Bewältigung der Finanz- und Wirtschaftskrise. Bernanke habe sich mit "Ruhe und Weisheit, mit mutiger Tatkraft und ungewöhnlichen Ideen" der Krise entgegen gestellt und so den freien Fall der Wirtschaft gebremst.

Einer Verlängerung von Bernankes Amtszeit muss noch der Senat zustimmen. Bernanke hat für sein Krisenmanagement Anerkennung sowohl von Demokraten als auch Republikanern erhalten, obwohl einige Abgeordnete ihn immer wieder ermahnten, die Unabhängigkeit der Fed nicht aufs Spiel zu setzen und nicht zu nahe an die Regierung heranzurücken.

Jeder Versuch Obamas zur Ablösung Bernankes hätte in der Situation wie ein Eingriff der Politik in Belange der Notenbank wirken können - insbesondere, wenn der Präsident seinen obersten Finanz-Berater Lawrence Summers anstelle Bernankes berufen hätte.

In seinem Redetext betont Obama den Angaben zufolge, dass es zu den getroffenen Maßnahmen zur Stabilisierung des Finanz- und Kreditsystems, zur Restrukturierung der Autoindustrie und zur Ankurbelung der Wirtschaft keine Alternative gegeben habe: "Alle diese Schritte haben unsere Wirtschaft vor dem Sturz in den Abgrund bewahrt. Alle diese Schritte funktionieren."

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