Hamburg:Ehemalige Kammer-Chefs üben scharfe Kritik

Hamburg (dpa/lno) - Vier ehemalige Präsides der Hamburger Handelskammer werden nicht an der traditionellen Abschlussveranstaltung zum Jahresende teilnehmen. Wie aus einer Pressemitteilung vom Samstag hervorgeht, werfen Nikolaus W. Schües, Karl-Joachim Dreyer, Peter Möhrle und Fritz Horst Melsheimer ihrem Nachfolger Tobias Bergmann und seinem Präsidium vor, mit ihrem nicht eingelösten Versprechen, die Pflichtbeiträge für Mitglieder abschaffen zu wollen, Wahlbetrug begangen zu haben.

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Hamburg (dpa/lno) - Vier ehemalige Präsides der Hamburger Handelskammer werden nicht an der traditionellen Abschlussveranstaltung zum Jahresende teilnehmen. Wie aus einer Pressemitteilung vom Samstag hervorgeht, werfen Nikolaus W. Schües, Karl-Joachim Dreyer, Peter Möhrle und Fritz Horst Melsheimer ihrem Nachfolger Tobias Bergmann und seinem Präsidium vor, mit ihrem nicht eingelösten Versprechen, die Pflichtbeiträge für Mitglieder abschaffen zu wollen, Wahlbetrug begangen zu haben.

Die Pflichtbeiträge seien als überflüssige Belastung der Mitglieder dargestellt worden, kritisierte Dreyer. Außerdem habe das Bundesverfassungsgericht die Rechtmäßigkeit der Pflichtbeiträge noch einmal bestätigt und festgestellt, dass sie notwendig seien. Somit wäre die versprochene Abschaffung sogar rechtswidrig. Außerdem führe Bergmann die Wirtschaftsvertretung in die politische Bedeutungslosigkeit, hieß es als weiteren Grund für die Absage. Die Veranstaltung ist für den 29. Dezember geplant.

Dass in diesem Jahr auch zum ersten Mal Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) bei der „Versammlung Eines Ehrbaren Kaufmanns“ sprechen soll, bezeichneten die Altpräsidenten als radikalen Traditionsbruch. „Guter Brauch war es, dass an diesem einen Tag die Politik einmal nur zuhört“, so Dreyer. Ihm zufolge hat das Ansehen der Handelskammer in diesem Jahr schwer gelitten.

Bei der Wahl des Kammer-Plenums hatten die „Rebellen“ um Tobias Bergmann im Februar 55 der 58 Sitze erlangt. Zuvor hatte das „Hamburger Abendblatt“ und die „Welt“ darüber berichtet.

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