Wirtschaft kompakt:Krise? Und ob!

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Der Maschinenbau erwartet ohnehin schon Horrorzahlen für 2009. Jetzt revidiert die Branche ihre Erwartungen nach unten. Außerdem: Thyssen streicht mehr Stellen.

Nach den dramatischen Auftragseinbrüchen in den vergangenen Monaten haben die deutschen Maschinenbauer ihre Erwartungen für das Gesamtjahr weiter zurückgeschraubt. 2009 werde das Produktionsvolumen um 20 Prozent zurückgehen, teilte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Donnerstag mit.

Siemens-Turbinenwerk in Görlitz: Der deutsche Maschinenbau steckt in der schwersten Krise seit 60 Jahren. (Foto: Foto: AP)

Bislang hatte er mit einem Minus von zehn bis 20 Prozent gerechnet. Für 2010 stehen die Zeichen auf Stagnation: "Wir rechnen damit, dass der deutsche Maschinenbau im kommenden Jahr in Summe das relativ schwache Produktionsniveau des Jahres 2009 in etwa halten kann", erklärte VDMA-Präsident Manfred Wittenstein.

Die stark exportabhängigen Hersteller von Maschinen "Made in Germany" stecken in der schwersten Krise seit über 60 Jahren.

Im Juli lag das Minus bei den Auftragseingängen dem Verband zufolge bei 43 Prozent. Die Minusraten würden zwar kleiner, erläuterte Wittenstein. "Dieser Prozess verläuft äußerst zäh, und er ist noch nicht eindeutig genug, um klar sagen zu können: die Talsohle im Maschinenbau ist erreicht."

Die Branche komme auch nicht um einen weiteren Stellenabbau herum. Die Zahl der Beschäftigten in Betrieben mit mehr als 50 Mitarbeitern sank im ersten Halbjahr um 18.000 auf 936.000.

Deutsche Haushalte immer üppiger ausgestattet

Die Deutschen haben immer mehr Besitztümer: Von 1991 bis Anfang dieses Jahres stieg der Wert von Autos, Möbeln und Hausrat in Deutschland von 578 Milliarden Euro auf 943 Milliarden Euro, was ein Plus von knapp zwei Dritteln ist, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte.

37 Prozent des deutschen Gebrauchsvermögens stecken demnach in Autos. Ein weiteres Drittel entfällt auf Möbel und Teppiche.

Sechs Prozent machen Waschmaschinen, Wäschetrockner und andere Haushaltsgeräte aus, weitere sechs Prozent entfallen auf Computer, Stereoanlagen, Fotoapparate und andere Elektronik.

Die verbleibenden 15 Prozent des Gebrauchsvermögens stecken in den übrigen Besitztümern - von Uhren über Schmuck bis hin zu Sportartikeln.

ThyssenKrupp vor weiterem Stellenabbau

Der Industriekonzern ThyssenKrupp steht offenbar vor einem weiteren Stellenabbau. Vor allem in den defizitären Sparten Technologies (Werften, Automobil) und Services sowie im Edelstahlbereich sollten zusammen mehrere tausend Arbeitsplätze wegfallen, berichtete das Handelsblatt unter Berufung auf Konzernkreise.

Der ThyssenKrupp-Aufsichtsrat will an diesem Freitag über das Sparprogramm beraten.

Die größten Einschnitte soll es laut Handelsblatt neben den Stahlsparten im Bereich Technologies geben, in dem das Werften- und Automobilgeschäft gebündelt ist. Im Gespräch sei der Wegfall von mehr als 3.000 Arbeitsplätzen.

Übernahme der AUA durch Lufthansa perfekt

Mit der Unterzeichnung der Verträge haben die Lufthansa und die österreichische Fluglinie Austrian Airlines (AUA) die Übernahme durch den deutschen Branchenriesen perfekt gemacht.

Die Übernahme-Vereinbarung sei am Donnerstag in Schwechat bei Wien von Vertretern beider Airlines und der österreichischen Staatsholding ÖIAG unterzeichnet worden, sagte eine AUA-Sprecherin der dpa.

Damit wird die Lufthansa-Gruppe zur größten Fluggesellschaft Europas.

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