Waze:Google und Facebook bieten Milliarden für Navigations-App

Die Navigations-App Waze ist heiß begehrt. Zunächst wollte Facebook die App für eine Milliarde Dollar kaufen - und damit zahlreiche Ortsdaten. Jetzt will auch Google zugreifen.

Um die Navigations-App Waze zeichnet sich laut einem Medienbericht ein milliardenschwerer Bieter-Wettstreit zwischen den Großen der Internet-Branche ab. Neben Facebook sei auch Google interessiert, schreibt die Finanznachrichtenagentur Bloomberg.

Waze habe Angebote von mehreren Seiten eingeholt und wolle mehr als eine Milliarde Dollar im Fall eines Verkaufs. Zugleich könne das Start-up sich stattdessen auch neues Geld bei Investoren besorgen und unabhängig bleiben, hieß es unter Berufung auf informierte Personen.

Fast 50 Millionen Nutzer

Waze gibt Routen-Anweisungen auf Basis von Nutzer-Informationen und funktioniert zugleich wie eine Art Online-Netzwerk für Autofahrer. Sie informieren sich untereinander über Staus, Unfälle oder Radarfallen. Das Start-Up, das in Israel gegründet wurde und inzwischen nach Kalifornien umgezogen ist, hat nach bisherigen Informationen 40 bis 50 Millionen Nutzer.

Waze ist einer der Apps, die Apple-Chef Tim Cook vergangenes Jahr als Alternative für den damals noch problembehafteten ersten eigenen Kartendienst des iPhone-Konzerns empfohlen hatte.

Wer die App kauft, kann seine Nutzer auch im Auto erreichen. Zugleich ist die App ein Kanal für ortsbezogene Werbung. Beides Gebiete, die sowohl für Google als auch für Facebook interessante Geschäftsfelder sind.

"Karten spielen auf mobilen Geräten die selbe Rolle wie die Internet-Suche im Web", sagte Waze-Gründer Noam Bardin j üngst auf einer Technologiekonferenz. Auf Smartphones könne man mit lokaler Suche Geld verdienen. Waze finanziert sich hauptsächlich über ortsbezogene Werbung.

© Süddeutsche.de/dpa/mri - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: