Sülzetal (dpa/sa) - Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Post streiken seit dem frühen Donnerstagmorgen in Sülzetal (Landkreis Börde). „Wir sind mit rund 60 Zustellern und Kraftfahrern vor Ort“, sagte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft DPVKOM, Andreas Kögler. Die Gewerkschaft hatte zuvor zu dem Warnstreik aufgerufen. Auch Mitarbeitende an einem Standort im niedersächsischen Braunschweig, der zu der Niederlassung nahe Magdeburg gehört, legten ihre Arbeit nieder und waren nach Sachsen-Anhalt gekommen, um zu streiken.
Vor Beginn der Verhandlungen um das Gehalt der rund 160.000 Post-Beschäftigten soll mit dem Streik ein deutliches und starkes Zeichen gesetzt werden. Die Beschäftigten sollen demnach am Donnerstag zwischen 5.00 und 20.00 Uhr ihre Arbeit niederlegen, erklärte die Gewerkschaft. Über den Tag rechne Kögler mit rund 200 Demonstrantinnen und Demonstranten. Gegen Abend sei eine Kundgebung in Sülzetal geplant, hieß es. Durch den Streik könnten bis zu 20.000 Pakete nicht zugestellt oder weitertransportiert werden, hieß es.
Die DPVKOM forderte unter anderem 12 Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten. „Diese hohe Entgeltforderung ist nicht nur angesichts der stetig steigenden Preise für Lebensmittel und Energie vollauf gerechtfertigt. Die Deutsche Post zählt eindeutig zu den Gewinnern der Corona-Pandemie“, erklärte die Gewerkschaft.
An dem Warnstreik beteiligten sich Mitarbeitende des Paketzentrums im Sülzetaler Ortsteil Osterweddingen, sowie Zustellerinnen und Zusteller aus Osterweddingen, Barleben (Landkreis Börde) und Braunschweig. Auch Personal aus dem Bereich Transport hätten die Arbeit niedergelegt. „Aktuell sind circa 7000 Paketsendungen betroffen“, erklärte ein Post-Sprecher am Donnerstagmittag. Durch den Streik sowie den in Sachsen-Anhalt am Freitag anstehenden Feiertag könne es morgen zu Verzögerungen bei der Auslieferung kommen. Für Geschäftskunden sei die Abholung jedoch gewährleistet.
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