Wald:Motorsägekurse fast immer ausgebucht

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Jan Friedrich Denecke (r), Kursleiter und Mitarbeiter der Landesforsten, zeigt dem Teilnehmer Felix die Handhabung der Motorsäge. (Foto: Philipp Schulze/dpa)

In den Wäldern in Niedersachsen herrscht ein Run auf Brennholz. Um das Material fachgerecht zu bearbeiten, bieten die Landesforsten Motorsägekurse an. Ohne Anleitung ist die Arbeit gefährlich.

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Unterlüß (dpa/lni) - Mit dem zeitweise rapiden Anstieg der Energiepreise ist auch die Nachfrage nach Brennholz gestiegen. Und in der Folge der Bedarf an Ausbildung in Kursen, um Bäume zu fällen. So sind die Motorsägekurse der Niedersächsischen Landesforsten durchweg ausgebucht. „Wir wollen damit nichts verdienen, es dient der Sicherheit“, sagt Sprecher Knut Sierk, „denn Bäume zersägen ist so gefährlich.“ Unfälle seien meist schwer und die Wunden tief, wenn Schutzkleidung und Know-how fehlen. „Viele meinen das zu beherrschen und kommen in Jeans und Turnschuhen, aber die Folgen der Fehler sind schwerwiegend“, betont er. 

Schnittsicheres Schuhwerk, Helm mit Gehör- und Sichtschutz sowie Arbeitshandschuhe sollten ein Muss sein. Mitten im Wald ist eine auffällige Jacke anzuraten, falls bei einem Unfall eine Suchmannschaft den Verletzten finden muss. Die anderthalbtägigen Kurse mit einem Abend Theorie und einem vollen Tag Praxis kosten 180 Euro. Der Anteil der Frauen hat in den vergangenen Jahren zugenommen. „Die Männer meinen immer, sie können schon alles, aber sie hören oft nicht zu und machen dann große Fehler“, erzählt Sierk. Frauen hörten dagegen intensiver zu und könnten das Gelernte auch besser umsetzen.  

So wurden die Teilnehmer beim Kurs in Unterlüß in der Südheide im Landkreis Celle fit gemacht für das Schneiden von liegendem Holz und auch das Fällen von schwachen, stehenden Bäumen. „Nach dem Kurs dürfen sie bis zu 25 Zentimeter starke Bäume in Brusthöhe fällen“, erklärt Kursleiter Jan Denecke. „Ich schicke die Leute so nach Hause, dass sie dort auch Bäume fällen können.“ Er bringt ihnen Tricks und Kniffe bei, kontrolliert aber auch das mitgebrachte Werkzeug, besonders die Sicherheitseinrichtungen einer Säge. Und der abschließende Rat des Forstwirts: „Auch bei nur einem Schnitt muss man eine geeignete Hose und Stiefel anziehen. Daran darf man nicht sparen.“

© dpa-infocom, dpa:240224-99-106043/3

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