VW, Daimler und BMW:Auto-Betriebsräte gegen pauschale Hardware-Nachrüstungen

  • Die Betriebsratsvorsitzenden von VW, Daimler und BMW sind gegen pauschale Hardware-Nachrüstungen für Dieselfahrzeuge.
  • Sie schlagen stattdessen Umtauschprämien vor, um alte Dieselfahrzeuge von der Straße zu holen.
  • Die Spitzen von Union und SPD wollen am Montagabend neue Angebote für Dieselbesitzer beschließen, um weitere Fahrverbote in deutschen Städten abzuwenden.

Die Betriebsratsvorsitzenden von VW, Daimler und BMW haben sich gegen pauschale Hardware-Nachrüstungen für Dieselfahrzeuge ausgesprochen. "Wir sind für alles, was die Luft in Deutschland sauberer macht. Aber wir sind gegen eine Lösung, die einseitig deutsche Hersteller benachteiligen und Arbeitsplätze gefährden würde", erklärten Bernd Osterloh (VW), Michael Brecht (Daimler) und Manfred Schoch (BMW) in einem gemeinsamen Appell in der Bild.

Besser seien Umtauschprämien, um alte Dieselfahrzeuge von der Straße zu holen. Außerdem müsse der Gesetzgeber auch alle ausländischen Hersteller mit einbeziehen. "Sie sind ebenso von Grenzwertüberschreitungen betroffen", betonten die Betriebsräte.

Bouffier bekräftigt Forderung nach Hardware-Nachrüstungen

Die Spitzen von Union und SPD wollen am Montagabend neue Angebote für Millionen Dieselbesitzer beschließen, um weitere Fahrverbote in deutschen Städten abzuwenden. Bei einem Treffen des Koalitionsausschusses geht es unter anderem um Prämien von mehreren Tausend Euro, die Kunden für ältere Diesel der Normen Euro 4 und 5 bekommen könnten, wenn sie im Gegenzug einen neuen Wagen kaufen. Außerdem geht es um mögliche Umbauten an Motoren älterer Dieselfahrzeuge, auf die vor allem die SPD dringt.

Auch Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) bekräftigte seine Forderung nach Hardware-Nachrüstungen für ältere Dieselfahrzeuge. Er halte "die Hardware-Nachrüstungen für einen zwingenden Teil" der Lösung, sagte Bouffier am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin". Die Kosten solle die Autoindustrie übernehmen. Gerade die Frage der Kostenübernahme ist vor dem Treffen am Montagabend hoch umstritten.

© dpa/rtr/afp/swi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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