Viber-Übernahme durch Rakuten:Japans größter Onlinehändler kauft Whatsapp-Konkurrenten

Rakuten ist in Japan mächtiger als Amazon - und kauft nun Viber. Die Chat-App hat Hunderte Millionen Mitglieder, fast so viele wie Whatsapp.

Der größte japanische Onlinehändler Rakuten kauft für 900 Millionen Dollar den Kommunikationsdienst Viber. Durch die Übernahme kämen 300 Millionen Nutzer zu der bereits bestehenden Rakuten-Kundschaft von 200 Millionen dazu, sagte der japanische Milliardär und Rakuten-Gründer Hiroshi Mikitani.

Viber ist vor allem für seine überwiegend kostenlosen Smartphone-Anwendungen und sein Messenger-Angebot bekannt. Konkurrenten sind das in Deutschland stark verbreitete Whatsapp oder das chinesische Angebot WeChat. Whatsapp hat nach eigenen Angaben 430 Millionen Nutzer, davon 30 Millionen in Deutschland. Viber bietet zudem wie Skype eine Videofunktion.

Der japanische Onlinehändlers Rakuten gilt als "Amazon in nett" ( hier ein Porträt der Firma). Der Konzern verschickt Waren, bietet Finanzdienstleistungen und verkauft Online-Videos. Das Unternehmen will sich internationaler auszurichten, weil der Markt in Japan schwächelt. Die E-Commerce-Plattform von Rakuten, die auch in Deutschland aktiv ist, ist bereits die sechstgrößte weltweit - allerdings weit hinter den Marktführern Amazon und Ebay.

Im vergangenen Jahr war der operative Gewinn des Unternehmens um 80 Prozent auf rund 883 Millionen Dollar gestiegen und damit zum sechsten Mal in Folge auf einen Rekordwert.

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