Versicherungen:AIG-Chef verabschiedet sich mit Milliardengewinn

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New York (dpa) - AIG-Chef Robert Benmosche beendet seine turbulente Zeit an der Spitze des skandalumwitterten US-Versicherers mit einem dicken Gewinn.

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New York (dpa) - AIG-Chef Robert Benmosche beendet seine turbulente Zeit an der Spitze des skandalumwitterten US-Versicherers mit einem dicken Gewinn.

Im zweiten Quartal verdiente der Konzern unterm Strich annähernd 3,1 Milliarden Dollar (2,3 Mrd Euro) und damit 13 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Benmosche übergibt die Führung zum 1. September an Peter Hancock, einen Spartenchef bei AIG.

Benmosche sprach am Montag in New York von „soliden Ergebnissen“. Der erfahrene Versicherungsmanager hatte Mitte 2009 die Führung von AIG übernommen, als das Unternehmen am Tiefpunkt war. Schiefgelaufene Deals am US-Häusermarkt hatten AIG in der Finanzkrise an den Rand des Ruins gebracht. Der Staat sprang mit einem Rettungspaket von mehr als 182 Milliarden Dollar ein. Es war die teuerste Rettungsaktion damals.

Der heute 70-Jährige peppelte AIG in seinen fünf Jahren an der Firmenspitze wieder auf und sorgte für ein Comeback des Versicherungsriesen. Dabei war bei „Bob“, wie er genannt wird, 2010 Krebs diagnostiziert worden und er musste sich behandeln lassen. Er blieb während dieser Zeit aber Chef.

Benmosche zahlte dem Staat letztlich die Rettungsgelder samt Zinsen zurück, indem er sich von zahlreichen Beteiligungen und Töchtern trennte, zuletzt von der Flugzeug-Leasingfirma ILFC. Diese wurde vom niederländischen Wettbewerber AerCap geschluckt. Parallel kurbelte Benmosche das eigentliche Geschäft mit Schaden- und Unfallversicherungen sowie mit Lebens- und Rentenversicherungen an.

Passend zu seinem Abschied kann Benmosche auch einen Rechtsstreit so gut wie abhaken, der bis in die Finanzkrise zurückreicht. Anleger hatten geklagt, weil sie sich über die finanzielle Lage von AIG hinters Licht geführt sahen und Verluste beim Beinahe-Zusammenbruch erlitten. AIG hat sich nun grundsätzlich mit den Klägern geeinigt, wie aus dem vollständigen Zwischenbericht hervorgeht. Wenn ein Gericht zustimmt, zahlt der Konzern ihnen 960 Millionen Dollar.

Die Börsianer zeigten sich zufrieden mit dem Abschneiden im Quartal und dem anstehenden Vergleich. Die Aktie stieg nachbörslich um mehr als 2 Prozent.

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