Bundesbank:Vermögensungleichheit in Deutschland seit Ende 2022 gestiegen

Vermögen ist in Deutschland sehr ungleich verteilt. (Foto: Friso Gentsch/dpa)

Laut der Bundesbank ist die Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland seit Ende 2022 wieder größer geworden. Das liegt vor allem an der unterschiedlichen Entwicklung der Nettovermögen.

Die Vermögensungleichheit in Deutschland hat der Bundesbank zufolge seit Ende des Jahres 2022 wieder leicht zugenommen. "Grund hierfür ist, dass sich die Nettovermögen der vermögensärmeren Haushalte zuletzt zum Teil anders entwickelt haben als jene der vermögenderen Haushalte", heißt es in einem am Montag vorab veröffentlichten Auszug aus dem Monatsbericht. Dies liege vor allem an der unterschiedlichen Zusammensetzung des Nettovermögens und an der unterschiedlichen Entwicklung seiner Komponenten - also Finanzportfolio, Immobilienvermögen, Betriebsvermögen und Verbindlichkeiten.

Seit Ende 2021 ist das Wachstum der Nettovermögen laut Bundesbank über alle Vermögensgruppen hinweg stark rückläufig: "Besonders die Wachstumsrate des Nettovermögens der vermögensärmeren Hälfte fiel relativ stark." Hauptgrund sei, dass aufgrund von Bewertungsänderungen die Versicherungsansprüche kräftig zurückgegangen seien. Gleichzeitig sanken demnach für diese Vermögensgruppe die Verbindlichkeiten, was wiederum seit Anfang 2023 das Nettovermögen stützte. Ebenfalls stützend wirkte zuletzt die kräftige Zunahme von Einlagen. Die Wachstumsrate des Nettovermögens des vermögendsten Prozents der Verteilung fiel laut Bundesbank ähnlich stark wie die der vermögensärmeren Hälfte. Hier wirkte ein deutlicher Rückgang der Bestände an kapitalmarktbasierten Anlageformen sowie an Immobilienvermögen zunächst dämpfend: "Seit Anfang 2023 haben die Bestände an Schuldverschreibungen und Investmentfondsanteilen jedoch spürbar zugenommen, sodass die Entwicklung des Finanzportfolios zuletzt zu einem deutlichen bewertungsbedingten Anstieg des Nettovermögens beitrug."

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