Salzbachtalbrücke:Wichtige Autobahnbrücke bei Wiesbaden wieder eröffnet

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Volker Wissing (FDP), Bundesverkehrsminister, spricht zu den anwesenden Gästen unmittelbar vor der Freigabe des südlichen Teilbauwerks der Salzbachtalbrücke. (Foto: Andreas Arnold/dpa)

Der südliche Teil der Salzbachtalbrücke in Wiesbaden ist nach einer Havarie wieder eröffnet worden. Damit geht eine massive Verkehrsbeeinträchtigung im westlichen Rhein-Main-Gebiet zu Ende.

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Der südliche Teil der neuen Salzbachtalbrücke der Autobahn 66 in Wiesbaden ist am Montag offiziell eröffnet worden. Rund zweieinhalb Jahre nach der Havarie an der Autobahnbrücke soll damit eine der größten Verkehrseinschränkungen im Rhein-Main-Gebiet wegfallen. Am späten Nachmittag fuhren die ersten Autos mit Hupkonzert über die Brücke.

Sowohl in Richtung Rheingau als auch in Richtung Frankfurt wird der Verkehr über jeweils zwei verengte Fahrstreifen geführt, bis auch der zweite Teil der Brücke im Jahr 2025 fertig ist. Nach der vor wenigen Monaten abgeschlossenen Schiersteiner Brücke zwischen Wiesbaden und Mainz ist es der nächste Neubau eines maroden Sechzigerjahre-Bauwerks in der Region.

Mit der Freigabe würde ein wichtiges Etappenziel erreicht und der Verkehr in der Metropolregion Rhein-Main entlastet, sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) am Montag bei der Eröffnung. Damit verbunden sei eine gute Botschaft. „Es zeigt, dass wir moderne und leistungsfähige Brücken auch unter schwierigen Bedingungen zügig bauen können.“ Wissing sprach von einem Höchstleistungsprojekt. „Hier wurde ein beeindruckendes Bauwerk auf technisch höchstem Stand geschaffen, das den Verkehr sicher und zuverlässig meistert.“

Der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) zeigte sich ebenfalls froh, dass der Verkehr wieder über die Brücke rollen kann. Er betonte die Bedeutung von Investitionen in die Infrastruktur. „Weil wir haben hier in Wiesbaden wirklich gesehen, was passieren kann, wenn etwas, was man gedacht hat, das immer da ist, auf einmal nicht mehr funktioniert.“

Die alte, rund 300 Meter lange Salzbachtalbrücke war am 6. November 2021 gesprengt worden. Wenige Monate zuvor, im Juni 2021, hatte das marode Bauwerk aus Sicherheitsgründen gesperrt werden müssen, nachdem Betonbrocken auf die darunterliegende Bundesstraße 263 gefallen waren. Die Autobahn 66 zwischen dem Rheingau und Frankfurt war damit unterbrochen. Pro Tag waren zuvor etwa 80.000 Fahrzeuge an dieser Stelle gezählt worden. Zwischenzeitlich waren die darunterliegende Bahnstrecke sowie die Bundesstraße 263 gesperrt.

Pendlerinnen und Pendler mussten auf Umleitungen ausweichen oder durch das Wiesbadener Stadtgebiet fahren. Nach Angaben der Stadt fuhren bis zu 80.000 Fahrzeuge am Tag zusätzlich durch das Wiesbadener Verkehrsnetz. Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) sagte am Montag, die Situation nach der Havarie sei ein „verkehrstechnischer Albtraum“ gewesen.

Die Gesamtkosten für das Brückenprojekt liegen nach aktuellen Angaben bei etwa 225 Millionen Euro - 2018 waren noch 146,4 Millionen Euro veranschlagt worden. Als Grund für die Kostenerhöhung hatte die Autobahngesellschaft die allgemein gestiegenen Baukosten genannt. Der nördliche Teil soll laut Autobahn GmbH bis Mitte 2025 fertig werden. Dann soll der Verkehr über jeweils drei Spuren in beide Richtungen laufen.

Auch in anderen Teilen Hessens stehen in den kommenden Jahren Sanierungen und Neubauten maroder Brücken an. An der Autobahn 45 zwischen dem Gambacher Kreuz bei Gießen und der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen stehen zum Beispiel allein neun Maßnahmen an. Angesichts des hohen Lkw-Aufkommens sind dort laut dem hessischen Verkehrsministerium besonders viele Autobahnbrücken marode.

© dpa-infocom, dpa:231218-99-340864/4

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