Medikamentensucht:Wenn Milliardäre töten

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Wenn von der Opioid-Krise die Rede ist, glauben in Deutschland immer noch viele, dass die Opfer selbst schuld seien an ihrem Schicksal. Doch die Realität ist eine andere. (Foto: John Moore/AFP)

Der US-Opioid-Skandal soll mit einem Vergleich enden, der nur noch zynisch ist. Während die Opfer weiter mit ihrer Sucht kämpfen werden, dürften die Täter am Ende reicher sein als je zuvor.

Kommentar von Claus Hulverscheidt

Welchen Wert hat ein Menschenleben? Jeden Tag wird diese Frage irgendwo auf der Welt vor Gericht verhandelt, obwohl doch jeder weiß, dass es niemals eine Antwort geben kann, immer nur ein trauriges, mühseliges Ringen. Wohl selten aber war der Ausgang eines Rechtsstreits zynischer als jener Vergleich, den jetzt gut 2000 US-Kommunen, Bundesstaaten und Opfervertreter mit dem Pharmariesen Purdue und dessen Ex-Eigentümern, der Familie Sackler, vereinbart haben. Er soll nicht nur einen Schlusspunkt setzen unter den Opioid-Skandal, der bis heute mehr als 500 000 Amerikanerinnen und Amerikanern das Leben gekostet hat. Er soll auch Gerechtigkeit schaffen - und tut doch das Gegenteil.

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