US-Wirtschaft:Aufatmen in den USA

Noch schrumpft die US-Wirtschaft, aber das Tempo der Talfahrt nimmt ab. Die längste Rezession seit 1957 scheint sich dem Ende zu nähern. Der Arbeitsmarkt bereitet jedoch Sorgen.

Die Talfahrt hat sich deutlich verlangsamt. Die größte Volkswirtschaft der Welt schrumpfte im zweiten Quartal aufs Jahr hochgerechnet nur noch um ein Prozent, wie das US-Handelsministerium mitteilte. Die meisten Analysten waren von einem deutlicheren Minus des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,5 Prozent ausgegangen. Der Konsum fiel allerdings mit 1,2 Prozent stärker als erwartet zurück.

Neuer Lichtblick für die US-Konjunktur: Der Abwärtstrend verlangsamt sich. (Foto: Foto: Reuters)

Der BIP-Rückgang ist der vierte in Folge und damit die längste Abwärtsbewegung seit Einführung der quartalsweisen BIP-Berechnung 1947. Seit 1957 war die US-Wirtschaft nicht mehr so stark geschrumpft wie in dieser Rezession, die offiziell im Dezember 2007 begonnen hatte.

"Wir sehen ganz bestimmt eine Wende, aber die Erholung wird langsam und quälend werden", sagte der Chefökonom der US-Bank Wells Fargo John Silvia. "Wir werden einfach nicht das Jobwachstum erleben, dass die Politiker versprechen und die Menschen erwarten". Den Verbrauchern sei die Kauflaune vergangen.

Zweistellige Arbeitslosigkeit erwartet

Die US-Arbeitslosenquote war im Juni auf 9,5 Prozent geklettert, der höchste Wert seit 26 Jahren. Die US-Notenbank erwartet, dass sie erst im nächsten Jahr den Scheitelpunkt erreicht, und zwar im zweistelligen Bereich.

US-Präsident Barack Obama hatte in dieser Woche gesagt, dass er für die zweite Jahreshälfte wieder eine positive Wirtschaftsentwicklung erwarte. Die BIP-Schätzung ist das zweite positive Konjunktur-Signal innerhalb weniger Tage: Auch der Konjunkturbericht der US-Notenbank Fed meldete, dass sich die Wirtschaft stabilisiere.

© sueddeutsche.de/dpa/AFP/kfa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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