Unterhaltungselektronik:Deutsche geben mehr Geld für Smartphones als für Fernseher aus

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Im vergangenen Jahr haben die Deutschen erstmals mehr Geld für Smartphones ausgegeben als für Fernsehgeräte. Dabei legen Kunden hierzulande inzwischen sogar wieder mehr Geld pro TV-Gerät auf den Ladentisch.

Die Hersteller verkauften im vergangenen Jahr 18,4 Millionen Smartphones und erzielten damit einen um 32 Prozent gestiegenen Umsatz von 6,8 Milliarden Euro, wie der Verband gfu am Montag in Frankfurt mitteilte. Demgegenüber stagnierte das Geschäft mit den stationären TV-Geräten, von denen mit 9,6 Millionen Stück 0,7 Prozent weniger verkauft wurden als 2011. Daran änderten auch die sportlichen Großereignisse Fußball-EM und Olympia sowie das Ende für das analoge Satelliten-Fernsehen nichts.

Erfreulich für die Hersteller ist aber, dass die Kunden öfter zu Geräten mit größeren Bildschirmen griffen, so dass der Durchschnittspreis trotz des allgemeinen Preisrückgangs bei den Fernsehern leicht um 1 Prozent auf 623 Euro pro TV-Gerät stieg. Etwa die Hälfte der verkauften Fernseher können sich mit dem Internet vernetzen, ein Drittel kann dreidimensionale Bilder erzeugen. Nur ein knappes Drittel der verkauften Geräte hat einen kleineren Bildschirm mit weniger als 37 Zoll (94 Zentimeter) Bildschirmdiagonale. Der Umsatz belief sich auf knapp 6 Milliarden Euro (plus 0,2 Prozent).

"Smartphones sind das Produkt des Jahres", erklärte gfu-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Kamp. Weltweit betrachtet überholten deren Verkaufszahlen im Weihnachtsgeschäft 2012 zum ersten Mal die der herkömmlichen Handys, wie das Marktforschungsunternehmen GfK in Nürnberg mitteilte. Insgesamt sei die Zahl der verkauften Smartphones im vergangenen Jahr um 56 Prozent auf 720 Millionen Geräte gestiegen, während der Markt für klassische Mobiltelefone zugleich um 14 Prozent auf 886 Millionen Geräte schrumpfte. Der Gesamtmarkt legte somit um sieben Prozent zu; für 2013 rechnet die GfK mit einem ähnlich starken Wachstum.

Tablets wachsen noch schneller als Smartphones

Auf dem deutschen Markt erzielten Tablet-Computer, die mit 3,3 Millionen Stück ihren Umsatz auf 1,4 Milliarden Euro nahezu verdoppelten, einen noch steileren Zuwachs als Smartphones. Zu den Verlierern zählen der gfu zufolge klassische Handys, Notebooks und Desktop-Computer, aber auch einfache Fotokameras mit festem Objektiv. Höherwertige Systemkameras mit Wechselobjektiven wurden hingegen häufiger verkauft.

Insgesamt erzielte die Branche in Deutschland im vergangenen Jahr 28,8 Milliarden Euro (plus 3,9 Prozent) Umsatz. Vor allem das schwache Schlussquartal sorgte dafür, dass die gfu-Wachstumsprognose von 6 Prozent deutlich verfehlt wurde. 2013 sollen die Erlöse laut Verband nun um zwei Prozent auf rund 29,4 Milliarden Euro steigen.

© Süddeutsche.de/dpa/pauk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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