Übernahme einer Kaffeehauskette:Burger King zieht nach Kanada

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Eine Burger-King-Filiale in Frankreich: Konzern verlegt Sitz nach Kanada (Foto: AP)

Die amerikanische Traditionsfirma verlegt ihren Sitz ins Nachbarland, dort sind die Steuern niedriger. Dafür kauft Burger King einen kanadischen Donutverkäufer - und bekommt prominente Finanzhilfe.

  • Der Fastfood-Konzern hat sich mit einer kanadischen Kaffee-Kette auf eine Übernahme geeinigt - und könnte dann weniger Steuern zahlen als in den USA.
  • Warren Buffett unterstützt Burger King dabei, seinen Hauptsitz nach Kanada zu verlegen.

Buffett steigt ein

Der Investor Warren Buffett hilft Burger King dabei, ins steuerfreundlichere Kanada umzuziehen . Buffetts Unternehmen Berkshire Hathaway beteiligt sich an der Übernahme der kanadischen Kaffee-Kette Tim Hortons, teilt Burger King mit. An diesem Dienstag hat der Konzern offiziell verkündet, das Unternehmen für mehr als elf Milliarden Dollar zu übernehmen. Bereits am Montag ließen Berichte über den Kauf den Aktienkurs von Burger King zwischenzeitlich um knapp 20 Prozent steigen. Das neue Unternehmen werde laut Konzernangaben über mehr als 18 000 Filialen in 100 Ländern verfügen und rund 23 Milliarden Dollar Umsatz erwirtschaften.

Vorbild für den Deal ist der Kauf der Ketchup-Firma Heinz. 2013 hatte Buffett den Konzern gemeinsam mit dem Mehrheitseigner von Burger King, 3G Capital, für 23 Milliarden Dollar gekauft. Buffett hatte sich damals Aktienbeteiligungen gesichert, während 3G die operative Kontrolle erhielt. Das könne bei großen Übernahmen ein Muster für die Zukunft sein, hatte Buffett damals gesagt.

Günstige Steuern in Kanada

Buffett investiert besonders in US-Traditionsunternehmen. Er ist zum Beispiel an American Express, Coca-Cola, IBM oder der Washington Post beteiligt. Noch ist Burger King zwar amerikanisch, nach dem Vollzug der Übernahme soll der Konzernsitz aber in Kanada liegen. Das könnte sich finanziell auszahlen: Die Steuersätze in den USA liegen für Konzerne bei 35 Prozent, in Kanada sind es nur 15 Prozent.

Politik sucht Mittel gegen Steuerflucht

Bisher ermöglichen US-Gesetze, dass Konzerne ihren Hauptsitz recht einfach ins Ausland verlagern können, um Steuern zu sparen. US-Präsident Barack Obama hat bereits einen Gesetzentwurf vorgelegt, um Abwanderungen zu verhindern. Allerdings müssten die Republikaner zustimmen.

© Süddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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