Fusion mit Steuervorteilen:Burger King könnte kanadisch werden

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Eine Burger King-Filiale in Washington, D.C. Der Burgerbrater ist Zweitstärkster im Geschäft und zahlt seine Unternehmensteuern bislang in den USA.

(Foto: AFP)

Der Burgerbrater Burger King verhandelt mit einer Donut-Kette über einen gemeinsamen Konzern. Der soll dann seinen Sitz in Kanada haben - und damit weniger Steuern zahlen.

  • Der Konzern Burger King will einen kanadischen Fast-Food-Anbieter übernehmen und seinen Sitz ins Nachbarland verlegen.
  • Dort könnte das neue Unternehmen weniger Steuern zahlen.

Burgerbrater könnte mit Donutverkäufer fusionieren

Der US-Fastfood-Konzern Burger King verhandelt mit der kanadischen Donut-Kette Tim Hortons, um einen gemeinsamen Konzern zu bilden. Beide Marken sollten nach der Fusion weiter existieren, teilten die Unternehmen mit. Noch ist allerdings nichts beschlossen, die Gespräche laufen noch.

Steuervorteile in Kanada

Das fusionierte Unternehmen solle dann seinen Hauptsitz in Kanada haben, wo die Unternehmenssteuern niedriger sind als in den USA. Konzerne müssen ihre Gewinne dort nur mit 15 Prozent versteuern, in den USA sind es 35 Prozent. Derzeit hat Burger King seinen Hauptsitz in Miami im US-Bundesstaat Florida. Dort hatte 1954 der erste Laden eröffnet. Burger King und Tim Hortons erwirtschaften gemeinsam einen Jahresumsatz von 22 Milliarden Dollar (etwa 16,6 Milliarden Euro).

Konzerne flüchten ins Ausland

Mehr und mehr Firmen verlegen durch den Fusionstrick ihren Firmensitz aus den USA in andere Länder. Im Sommer hat beispielsweise der Medizintechniker Medtronic für 43 Milliarden Dollar eine irische Firma gekauft, um dann auf dem Papier nach Dublin umzuziehen. Dort sind die Steuern noch niedriger als in Kanada.

Politik verurteilt den Steuertrick

US-Präsident Barack Obama hat diese Praxis der Konzerne vor kurzem in einer Rede in die Nähe von "Fahnenflucht" gestellt. Er hat ein Gesetz vorgelegt, dass das Schlupfloch schließen soll - möglicherweise sogar rückwirkend. Gerade das wäre aber für die Republikaner kaum zu akzeptieren. Eine politische Einigung steht noch aus.

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