Der Autohersteller Opel will die Absatzkrise ohne Personalabbau durchstehen. Das sieht eine Rahmenvereinbarung zwischen dem Europa-Ableger des US-Mutterkonzerns General Motors (GM) und den Betriebsräten vor, die für alle Werke in Europa gilt und somit neben Opel die Marken Saab in Schweden und Vauxhall in England betrifft. Betriebsratschef Klaus Franz sagte, "besonders wichtig" sei, dass das Management betriebsbedingte Kündigungen und Werksverlagerungen ausschließe.
Für die einzelnen Standorte sollen von der Vereinbarung "flexible Lösungen" abgeleitet werden, mit denen dem Einbruch der Verkaufszahlen an den Automärkten begegnet werden soll.
Gute Situation in Rüsselsheim
Das Management erklärte, man wolle "auf Volumenschwankungen so effizient und sozialverträglich als möglich reagieren". Dem noch nicht unterschriebenen Rahmenvertrag zufolge ist vorgesehen, dass das Unternehmen die niedrigeren Löhne bei staatlich geförderter Kurzarbeit mit 12,5 Prozent und bei Arbeitszeitverkürzungen mit 50 Prozent bezuschusst.
Wie andere Autohersteller wird auch Opel in Deutschland nicht um Kurzarbeit herumkommen. Allerdings dürften die einzelnen Fabriken davon unterschiedlich stark betroffen sein. In Rüsselsheim gilt die Situation in der Produktion als gut, weil dort der neue Mittelklassewagen Insignia von den Bändern läuft.
Ähnlich sieht die Lage in Kaiserslautern aus, weil von dort wichtige Teile für den Insignia kommen. Etwas schlechter steht die Fabrik in Eisenach da, während in Bochum Kurzarbeit wohl kaum vermieden werden kann. Dort baut Opel unter anderem das Modell Astra. Für diesen Typ hat die Firma bereits einen Nachfolger angekündigt. Opel hat 25.600 Beschäftigte an den vier Standorten.