Tourismus:Reisebranche erwartet 2024 moderates Umsatzplus

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Auch 2024 dürften wieder viele Deutsche auf Mallorca Urlaub machen. Allgemein vermuten Fachleute jedoch, dass insgesamt weniger gereist oder bei der Aufenthaltsdauer gespart wird. (Foto: Chris Emil Janssen/IMAGO)

Der deutsche Reiseverband rechnet in diesem Jahr mit mehr Umsatz, allerdings mit weniger Kunden. Das liegt an den hohen Preisen.

Für das im November begonnene Touristikjahr 2023/24 rechnet der Deutsche Reiseverband (DRV) für den Markt der Urlaubs- und Privatreisen ab einer Übernachtung mit vier Prozent mit mehr Umsatz als 2023. Zugleich erwarte man einen leichten Rückgang der Reisenden, teilte der DRV am Donnerstag mit.

Bereits 2023 verreisten 15 Prozent weniger Menschen mit Veranstaltern als vor der Corona-Pandemie. Der Rückgang soll nun nicht mehr so stark ausfallen wie im Vorjahr, erklärte der DRV. "Offenkundig konnten sich schon 2023 viele Bundesbürger aufgrund gestiegener Kosten keine Urlaubsreise mehr leisten", sagte DRV-Präsident Norbert Fiebig. Noch sei nicht absehbar, wie sich eine von der Bundesregierung geplante Erhöhung der Luftverkehrsteuer auf Preise und Nachfrage auswirken werde. Fiebig warnte, die Regierung dürfe das Reisen nicht noch weiter verteuern.

Pauschalreisen sind 17 Prozent teurer als im Jahr 2020

Grund für die Zurückhaltung sind Preiserhöhungen. So kosteten Pauschalreisen laut dem Statistischem Bundesamt im November 5,3 Prozent mehr als im Vorjahresmonat und rund 17 Prozent mehr als 2020. Für 2024 rechnet der DRV mit einem "moderaten" Preisanstieg. Zudem belasten auch das durch die Inflation teurere Tanken, Heizen und Einkaufen von Lebensmitteln viele Haushaltsbudgets. Allgemein vermuten Fachleute laut DRV, dass pro Person und Haushalt insgesamt weniger gereist oder bei der Aufenthaltsdauer gespart wird. Die Buchungsdaten deuten darauf hin, dass Urlaubs- und Freizeitreisen in der laufenden Wintersaison stärker reduziert würden, für den Sommer aber eher eine hohe Nachfrage zu erwarten sei. "Die Experten sind sich aber sicher, dass die Mehrheit der Bevölkerung auf das Reisen nicht verzichten wird", betonte der DRV.

Bei Flugpauschalreisen blieben Ziele in der Türkei und Griechenland einer der Wachstumstreiber. Bei Fernreisen erwartet der DRV elf Prozent mehr Urlauber und 18 Prozent mehr Umsatz im Sommerreisehalbjahr. "Viele Fernreiseziele wie die USA, Australien, Thailand oder Indonesien haben sich nach der Corona-Pandemie erst nach und nach wieder erholt", sagte Fiebig. Die Touristik-Unternehmen blickten zuversichtlich auf das neue Reisejahr, da sich vor allem für die Sommermonate eine hohe Nachfrage abzeichne.

Die Menschen würden für Reiseleistungen, die vor dem Urlaub gebucht werden, insgesamt 78 Milliarden Euro ausgeben, hieß es beim DRV. Dies gelte für Pauschalreisen von Veranstaltern und individuellen Urlaub. Die Einschätzung für das Touristikjahr 2023/24 beruht auf einer neuen Marktprognose, die der DRV mit Branchenexperten entwickelt hat. Sie wird künftig zum Jahresanfang und vor den Sommerferien veröffentlicht.

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